Zusammenfassung
Unter den Komplikationen der ständig im Zunehmen begriffenen Zuckerkrankheit kommt der diabetischen Nephropathie eine immer größere Bedeutung zu. So wiesen nach Wilson, Root und Marble 62 von 247 Zuckerkranken, also etwa 25%, bei einer Diabetesdauer von 10–34 Jahren deutliche Zeichen einer diabetischen Nephropathie auf. Wir verstehen unter diesem Begriff mit Mellinghoff die überwiegende Zahl aller Nierenparenchymschäden bei Zuckerkranken, die sich klinisch nicht eindeutig klassifizieren lassen. Dazu gehört auch die 1936 von Kimmelstiel und Wilson beschriebene intercapilläre Glomerulosklerose, eine Diagnose, die aber einwandfrei nur durch histologische Untersuchung und nicht am Krankenbett gestellt werden kann. Es handelt sich klinisch bei der diabetischen Nephropathie um ein Krankheitsbild mit wechselnd ausgeprägten nephritischen, nephrotischen und nephrosklerotischen Zügen. Am frühesten treten Netzhautblutungen und Hypertonie, dann Proteinurie, Ödeme, Hypo- und Dysproteinämie und schließlich Niereninsuffizienz auf. In diesem Stadium wird oft eine überraschende Besserung der Zuckerbilanz beobachtet, die nicht immer allein durch eine Erhöhung der Nierenschwelle für Glucose erklärt werden kann.
Herrn Professor Dr. Nissen zum 60. Geburtstage zugeeignet
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Wilson, J. L., H. F. Root and A. Marble: Diabetic Nephropathy. New England J. Med. 245, 513 (1951).
Mellinghoff, K.: Über diabetische Nephropathie. Dtsch. med. Wschr. 1953, 126.
Kimmelstiel, P., and C. Wilson: Intercapillary lesions in glomeruli of kidney. Amer. J. Path. 12, 83 (1936).
Gofman, J. W., F. T. Lindgren, H. B. Jones, T. P. Lyon and B. Strisower: Lipoproteins and Atherosclerosis. J. of Gerontol. 6, 105 (1951).
Carr, J. H., C. H. Kempe, H. K. Silver, F. S. Smyth, J. W. Gofman and H. B. Jones: Lipoproteins levels in juvenile diabetes mellitus. J. Pediatr. 40, 11 (1952).
Randerath, E.: Zur Frage der intercapillären (diabetischen) Glomerulosklerose. Virchows Arch. 323, 483 (1952).
Nissen, K.: Diabetes mellitus und Gefäßerkrankungen. Med. Klin. 1950, 21.
Muting, D.: Zum Aminosäurenaufbau der Serum- und Gewebeeiweißkörper gesunder Menschen und Tiere. Biochem. Z. 325, 448 (1954).
Müting, D.: Der Aminosäurengehalt des menschlichen Urins. Z. physiol. Chem. 297, 61 (1954).
Müting, D.: Über den Aminosäurenaufbau der Eiweißkörper Gesunder und Kranker. Z. inn. Med. 1954, 638.
Mohnike, G.: Syndrom-wandlungen bei Diabetikern als Auffütterungsfolge. Wiss. Z. Univ. Greifswald 1951/52 I, 202.
Rifkin, H., and M. L. Petermann: Serum and urinary proteins in diabetic glomerulosclerosis. Results of electrophoretic analysis. Diabetes 1, 28 (1952).
Kelley, V. C., M. R. Ziegler, D. Doeden and I. McQuarrie: Labeled methionine as an indicator of protein formation in children with lipoid nephrosis. Proc. Soc. Exper. Biol. a. Med. 75, 153 (1950).
Müting, D.: Der Aminosäureaufbau der Bluteiweißkörper Nephrose- und Nephritiskranker. Verh. dtsch. Ges. inn. Med. 58, 304 (1952).
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1956 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this paper
Cite this paper
Müting, D. (1956). Über den Eiweiß- und Aminosäurenhaushalt bei diabetischer Nephropathie. In: Kauffmann, F. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 62. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30519-5_106
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-30519-5_106
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-30520-1
Online ISBN: 978-3-662-30519-5
eBook Packages: Springer Book Archive