Die Dämmerungserscheinungen

Zusammenfassung

In der Witterungsübersicht (Kap. XII) sind eine ganze Anzahl von Fällen angegeben und teilweise durch Zeichnungen erläutert, an denen das Purpurlicht und die Dämmerung überhaupt außergewöhnlich entwickelt waren. Vor allem fiel die sehr lange und helle Dämmerung auf. Während der Expedition und auch noch später war ich geneigt, diese Erscheinungen auf eine atmosphärische Störung zurückzuführen und habe das auch (Meteorol. Zeitschr. 1913, S. 350) geäußert. Diese Ansicht schien mir damals die richtige zu sein, zumal sich gleichzeitig auf der Nordhalbkugel eine beträchtliche Störung, die sogenannte »Katmai-Störung«, zeigte und erheblichen Einfluß auf die Sonnenstrahlung gewann. Da aber außer meinen Beobachtungen keine weiteren von der Südhalbkugel bekannt geworden sind, vielmehr sogar Störungsfreiheit, z. B. aus Chile, gemeldet wurde, so entstanden Zweifel, ob für diese in der Weddellsee beobachteten Dämmerangsanomalien die Annahme einer wirklichen, allgemeinen atmosphärischen Störung nötig sei. Ich bin jetzt zu der Ueberzeugung gekommen, daß es sich hierbei nicht um eine ungewöhnliche, sondern um eine normale Erscheinung handelt, die durch die eigenartige Temperaturschichtung hervorgerufen wird.