Zusammenfassung
Die Bohrsche Atomtheorie hat den Weg zum prinzipiellen Verständnis der Gesetze der Spektrallinienserien erschlossen. Darüber hinaus hat sie es ermöglicht, bei dem einfachsten Atom, dem Wasserstoffatom, die Wellenlängen jeder einzelnen Spektrallinie mit größter Schärfe zu berechnen. Diesen ungeheuren Fortschritt erzielte Bohr, indem er auf der Planckschen Quantentheorie als Fundament aufbaute. Dadurch wird die Anwendung der klassischen Elektrodynamik, die man jahrzehntelang als gesicherte Grundlage der optischen Forschung zu benutzen gewohnt war, für den einzelnen Akt einer Lichtemission oder Absorption des Atoms, d. h. für den sog. Elementarakt vollkommen verworfen. Bei dem augenblicklichen Stand der Forschung ist noch nicht zu übersehen, ob die Quantentheorie in jeder Beziehung einen vollwertigen Ersatz liefern wird für alle die auf Grund der klassischen Rechenmethode gewonnenen optischen Gesetzmäßigkeiten. Bei diesem unbefriedigenden Zustand hat man sich daran gewöhnt, fürs erste im alten Hause wohnen zu bleiben und nur allmählich einen Stein um den andern herüberzutragen, um zu versuchen, ob er sich in das Quantengebäude einfügt. Die Art des Vorgehens wird durch das von Bohr aufgestellte Korrespondenzprinzip gegeben. Für den hier zu behandelnden Spezialfall läuft seine Anwendung darauf hinaus, die einzelnen Quantenprozesse so zu behandeln, daß ihre Gesamtwirkung der von der klassischen Theorie geforderten entspricht.
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Franck, J. (1921). Bemerkungen über die Verbreiterung von Spektrallinien. In: Neuberg, C. (eds) Festschrift der Kaiser Wilhelm Gesellschaft ƶur Förderung der Wissenschaften ƶu ihrem Ƶehnjährigen Jubiläum Dargebracht von ihren Instituten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30319-1_11
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