Zusammenfassung
Der Vorgänger des Bildwerfers, die Zauberlaterne, geht zurück auf ein uraltes magisches, von B. Della Porta 1589 erstmalig genau beschriebenes Spiegel-Schattenwurfgerät, das Athanasius Kircher in Rom durch Hinzufügung einer Sammellinse verbesserte, wodurch er die erste eigentliche Projektionsvorrichtung schuf. Er beschrieb sie 1646 in seiner Ars magna Kircher malte die Bilder auf den Beleuchtungsspiegel; er wandte noch nicht auswechselbare Glasbilder an. Weitere Verbesserungen durch andere führten zur Laterna magica. Die älteste Kunde über einen solchen Apparat deutet auf das Jahr 1659 und betrifft eine „Laterne“ des berühmten Gelehrten Christian Huygens, der sich aber mit dieser „Bagatelle“ nicht weiter befaßte. Der Däne Thomas Walgenstein, der in Leyden studierte und mit Huygens bekannt war, griff diese Erfindung auf, stellte Zauberlaternen fabrikmäßig her und verbreitete sie durch Verkauf in Frankreich und Italien. Walgensteins Zauberlaterne hatte als Beleuchtungsapparat einen einfachen Hohlspiegel, keine Kondensorlinse; das Objektiv bestand aus zwei Linsen In der Folgezeit wurden keine wesentlichen Fortschritte gemacht. Aus den im Jahre 1798 von Robertson in Paris veranstalteten, großes Aufsehen erregenden Geisterprojektionen entwickelten sich in England allmählich die so beliebten Nebelbilder, welche — unterstützt durch das im Jahre 1823 erfundene mächtige Kalklicht — ein halbes Jahrhundert hindurch Träger der Projektionskunst blieben. 1844 erfolgte die erstmalige Anwendung des elektrischen Bogenlichtes zur Mikroprojektion durch Donné und Foucault in Paris. Seit etwa dem Jahre 1850 baute der Pariser Optiker Duboscq vorbildlich gewordene Projektionsapparate, die auch zur experimentellen Projektion dienten. Im Jahre 1872 verschaffte Marcy in Philadelphia der Projektionskunst eine große Verbreitung durch sein „Skioptikon“, bei welchem die Öllampe durch eine Petroleumflachdochtlampe ersetzt wurde. Den heutigen Aufschwung verdankt der Bildwerfer in erster Linie der Einführung der hochkerzigen Projektionsglühlampe. Sie bringt eine große Umwälzung mit sich, indem sie dem epis kopisch en Bildwurf immer mehr Geltung verschafft. Der episkopische Bildwerfer (Wunderkamera) wurde erstmalig von dem berühmten Mathematiker Leonhard Euler 1750 beschrieben, und wenn nicht schon damals, so doch jedenfalls einige Jahre später auch hergestellt. Der Apparat mußte mehrmals aufs neue erfunden werden, bis er allgemein bekannt wurde.
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Liesegang, F.P. (1931). Das Projektionswesen. In: Van Albada, L.E.W., Bernheimer, W.E., Davidson, C.R., Liesegang, F.P. (eds) Wissenschaftliche Anwendungen der Photographie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30307-8_3
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