Zusammenfassung
In einem Gas vom Druck 1 Atm. ist die Anzahl der in 22,4 Liter enthaltenen Moleküle L = 6,02.1023 (vgl. II § 7 und 8); ihr mittlerer Abstand also \(\sqrt[3]{{\frac{{22,4 \cdot 10^3 }} {{6 \cdot 10^{23} }}}}{\text{cm = 33{\AA}}}\). Das ist etwa das 10fache des Moleküldurchmessers. Die Moleküle können also praktisch als frei und ungestört betrachtet werden mit Ausnahme des Momentes ihres Zusammenstoßes. Dieser selbst aber vollzieht sich nach den Gesetzen des elastischen Stoßes, wie die glänzenden Erfolge der kinetischen Gastheorie beweisen, welcher diese Annahme zugrunde liegt. Daher konnte eine Theorie des Gaszustandes entstehen, ohne daß von den Molekülen mehr bekannt war als ihre Masse und ihr Durchmesser; nur daher ist es auch zu verstehen, daß es eine für alle Gase giltige Zustandsgieichung gibt. Im festen und flüssigen Zustand ist die Dichte rund 1000mal so groß, der mittlere Molekülabstand also von der gleichen Größenordnung wie der Durchmesser der Moleküle. Diese sind also dauernd in Kontakt und beeinflussen einander. Die Atomtheorie des festen und des flüssigen Zustandes ist daher im gleichen Maß schwieriger als die des gasförmigen, wie die Theorie des Atomkerns schwieriger ist als die der Atomhülle mit ihren weitgehend voneinander unabhängigen Elektronenbahnen.
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Gerthsen, C. (1964). Physik der festen Körper. In: Kneser, H.O. (eds) Physik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30158-6_17
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