Zusammenfassung
Die gesamte Blutmenge dürfte nach neueren Untersuchungen bei gesunden Erwachsenen ungefähr 7 (davon etwa 4 Liter Plasma) also rund 10% des Körpergewichtes betragen. Sie ist schon unter normalen Verhältnissen gewissen Schwankungen ausgesetzt, indem nach längerem Dürsten der Wassergehalt und damit das Volum des Blutes bis etwa auf 5 Liter (2,5 Liter Plasma) abnimmt, während es nach reichlicher Flüssigkeitsaufnahme und Kochsalzzufuhr bis auf 9 Liter (6 Liter Plasma) ansteigen kann. Im ersteren Fall nimmt dementsprechend die Zahl der roten Blutkörperchen wegen der Verminderung der Plasmamenge zu und im zweiten Fall wird das Blut verdünnt, die Plasmamenge nimmt zu und die Zahl der roten Blutkörperchen nimmt relativ ab. Die zur Ermittlung der im menschlichen Körper vorhandenen Gesamtblutmenge ersonnenen Methoden sind zu schwierig und umständlich, als daß sie hier Erwähnung finden könnten. Es ist nicht erlaubt, aus dem blassen oder roten Aussehen der Haut auf eine Verminderung (Oligämie) oder auf eine Vermehrung (Plethora) der Blutmenge einen Schluß zu ziehen.
In dem Kapitel „Blut“ wurde eine Anzahl von Untersuchungsmethoden aufgenommen, welche in der ärztlichen Praxis kaum angewandt zu werden pflegen. Ihre Ausführung erfordert eine gründliche Übung in der Chemie und besonders der Mikroanalyse, und sie kann nur in einem wohlausgerüsteten Laboratorium stattfinden. Jedoch mußten diese Methoden deshalb Erwähnung finden, weil sie in den klinischen Laboratorien vielfach zur genaueren Feststellung der Diagnose angewandt werden. Auch wird in Krankenberichten und in der Literatur oft darauf hingewiesen. Die kurze Darstellung dieser Methoden in unserem Buch wird für den Kundigen genügen, dem Anfänger aber wenigstens die Prinzipien erläutern.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Müller, F. (1928). Das Blut. In: Müller, F. (eds) Taschenbuch der Medizinisch-Klinischen Diagnostik. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30061-9_7
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29917-3
Online ISBN: 978-3-662-30061-9
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