Zusammenfassung
Man achte sorgfältig auf das Verhalten der Mundschleimhaut, des Zahnfleisches und der Zunge: belegte Zunge bei fieberhafter Krankheit sowie bei Magen- und Darmstörungen (nicht bei Ulkus und Karzinom), trockene, oft borkige Zunge bei Schwerkranken, die mit offenem Munde atmen. Glatte Zunge bei perniziöser Anämie, die nicht selten auch mit schmerzhaften Prozessen an der übrigen Mundschleimhaut und am Zahnfleisch einhergeht, ferner kommt glatte atrophische Zungenschleimhaut auch bei alter Syphilis vor. Der Soor, welcher bei schweren Infektionskrankheiten und Schwächezuständen häufig (bei sonst Gesunden selten) vorkommt, stellt Stecknadelkopf- bis linsengrosse weisse Auflagerungen auf der Mundschleimhaut und am Gaumensegel dar, von schimmelartigem Geruch. Nicht damit zu verwechseln sind die Aphthen, kleine schmerzhafte weissliche Epitheldefekte mit roter Umgebung.
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Seifert, O., Müller, F. (1922). Verdauungs- und Unterleibsorgane. In: Müller, F. (eds) Taschenbuch der Medizinisch-Klinischen Diagnostik. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30056-5_9
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29912-8
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