Zusammenfassung
Mit der Besprechung des Begriffes und des Wesens der Entartung, nach Feststellung der Ursachen derselben, der biologischen Bedingungen, welche die Grundlagen der Kulturleistungen bilden und der Erforschung der Ursachen ihrer bestmöglichsten Ausbildung ist bereits das Erforderliche getan, um dem Willen Ziele zur Verwirklichung zu geben. Es handelt sich um Ziele, welche wenigstens dem Arzte, der täglich mit der leidenden Menschheit in Berührung steht, als selbstverständlich erscheinen. Aber nicht nur der über die Grenze seiner Wissenschaft hinausschauende Mediziner, sondern auch der Historiker, der Kulturphilosoph, der Politiker und andere bilden aus den Erkenntnissen der Rassehygiene Werte, deren Verwirklichung als die Aufgabe eines Volkes, ja der ganzen Menschheit, angesehen wird. Auf solchen Werten fußend, kann die Hygiene bzw. die Rassehygiene ihre theoretischen Erkenntnisse unter Berücksichtigung der sozialen Verhältnisse in die Tat umzusetzen versuchen. Der Skeptiker wird aber fragen, ob solche Kulturwerte auch absolute und allgemeine Anerkennung finden. Rickert, einer der größten lebenden Werttheoretiker, sagt, daß ein Kulturwert, und solche sind die Werte der Hygiene, gleichgültig, ob es sich um die Erhaltung des Lebens oder um die Erhaltung der Kultur handelt, entweder faktisch allgemein als gültig anerkannt werden muß oder es wird seine Geltung und die damit mehr als rein individuelle Bedeutung der Objekte, an denen er haftet, wenigstens von einem Kulturmenschen postuliert, um eine objektive Bedeutung zu haben.
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Zurukzoglu, S. (1925). Praktischer Teil. In: Biologische Probleme der Rassehygiene und die Kulturvölker. Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30033-6_2
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