Vorbereitung und Hilfsmittel zur gynäkologischen Untersuchung

Zusammenfassung

Der angehende Praktiker ist häufig erstaunt über die geringe Bereitwilligkeit, welche die Frauen der gynäkologischen Untersuchung entgegenbringen. Er ist aus der Klinik und den Tuschierkursen keinen Widerstand gewöhnt. Uneingeweihte legen das leicht als ein mangelhaftes Vertrauen ihrer Klientinnen aus, statt mit dem ganz natürlichen Schamgefühl der Frau zu rechnen (vgl. oben Abschnitt 6). Zunächst bedarf die Frau einer gewissen psychischen Vorbereitung auf die gynäkologische Behandlung. Wer zu einem Gynäkologen geht, weiß zwar meist, was er zu erwarten hat. Bei den Patientinnen des praktischen Arztes darf man nicht immer voraussetzen, daß sie auf eine Genitalexploration gefaßt sind. Ihre Notwendigkeit muß sich oft erst aus der Unterhaltung ergeben. Werden Beschwerden geklagt, die auf eine Erkrankung der Genitalien hinweisen, so ist deren Untersuchung erforderlich. Von diesem Grundsatze lasse man sich auch dann nicht abbringen, wenn andere Leiden vorhanden sind, die zu Erklärungsversuchen der Krankheitssymptome herangezogen werden könnten.