Zusammenfassung
Wie für jede feinere Tätigkeit unserer Hand, so ist auch für gutes Untersuchen und Operieren unter Leitung der Finger eine gewisse statische Fixation des ganzen Armes die erste Vorbedingung. Der Untersucher steht am besten in der Mitte vor dem Tastgebiet. Oberarm und Ellenbogen sind, soweit möglich, leicht an die Seitenflächen des Rumpfes angelegt. Der Unterarm ist rechtwinkelig abgebogen und mit der Handinnenfläche nach oben und medialwärts oder unten und medialwärts gerichtet. Es ist die gewöhnliche Stellung, welche wir unwillkürlich zu subtilen Verrichtungen unserer Hände, bei denen das Fühlen eine Rolle spielt, einnehmen; jene Armhaltung, in welcher der Reiter sein Roß lenkt und der Wohlerzogene seine Mahlzeiten einnimmt. In dieser Stellung kann das Spie]. unserer Finger sehr fein von der tiefen Sensibilität überwacht werden, weil wir nicht mehr Muskeln spannen, als notwendig sind, und wir die Bewegungen fast nur auf die Gelenke der Hand und Finger reduzieren. Wir arbeiten mit dem „gerirgsten zwang“ ! Für schwierige Untersuchungen geben wir dem Ellenbogen einen weiteren sicheren Ruhepunkt durch Aufstützen auf das Knie des auf einen Stuhl oder Schemel gestellten Beines. Beim Untersuchen von Patienten im Bett, vom Bettrand aus, bleibt nichts anderes übrig, als sich zu einem unsymmetrischen Standpunkt gegenüber dem Untersuchungsobjekt zu bequemen.
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Sellheim, H. (1923). Schulung der Hand für die Aufgaben der Geburtshilfe und Gynäkologie. In: Die geburtshilflich-gynäkologische Untersuchung. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30009-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-30009-1_4
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29865-7
Online ISBN: 978-3-662-30009-1
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