Zusammenfassung
Bei der großen Zahl unserer Kriegsschwerbeschädigten ist die Wiederertüchtigung derselben eine Frage von sozialpolitischer Bedeutung geworden. Durch ärztliche Kunst sind sehr schwere Beschädigungen behoben worden und manches schwerverletzte Glied hat durch geschickte Operation seine alte Gebrauchsfähigkeit wieder erlangt. Doch da, wo das Glied vollkommen verloren ging, kann auch der Arzt kein neues schaffen. Es kann hier nur noch der Versuch gemacht werden, die Arbeits- und Gebrauchsfähigkeit des verbliebenen Stumpfes durch Ausrüstung des Amputierten mit einem Kunstglied zu erhöhen, stets mit dem Ziel vor Augen, ein Kunstglied zu schaffen, das die Funktion des verlorenen Gliedes möglichst vollkommen erreicht. Während vor dem Kriege die Lösung dieser äußerst schwierigen Aufgabe bei der geringen Zahl der Amputierten hauptsächlich dem Bandagisten und Orthopädiemechaniker überlassen blieb, befassen sich heute in Erkenntnis der Wichtigkeit der Aufgabe eine Reihe von amtlichen und halbamtlichen Stellen unter der Leitung von auf diesem Spezialgebiet besonders geschulten Ärzten und Ingenieuren mit der Ausrüstung unserer Invaliden mit Kunstgliedern. Weitgehende Beobachtungen und Versuche, die an diesen Stellen ohne Scheu vor großem Kostenaufwand, vor allem an Kunstbeinen und Armen unternommen wurden, haben wesentlich zur Vervollkommnung der Prothesen beigetragen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Meyer, K. (1920). Einleitung. In: Die Muskelkräfte Sauerbruch-Operierter und der Kraftverbrauch künstlicher Hände und Arme. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30006-0_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-30006-0_1
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29862-6
Online ISBN: 978-3-662-30006-0
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