Zusammenfassung
Diese überaus wichtige Volkskrankheit entsteht vorwiegend im ersten und zweiten Lebensjahre. Allerdings wurde während des letzten Krieges die Erkrankung fast in jedem Alter angetroffen, so daß sich die Grenzen zwischen der eigentlichen Rachitis, Rachitis tarda und Osteomalazie fast verwischt haben. Wie wir sehen werden, besitzt Rachitis eine komplizierte Atiologie. In der Praxis handelt es sich wohl um Kombination von einigen Faktoren, unter welchen der Mangel an antirachitischem Vitamin, Mißverhältnis zwischen dem Kalzium und Phosphor der Nahrung, der Eiweißgehalt der Nahrung, sowie die Belichtung die Hauptrolle spielen. Die Rachitis ist besonders an Orten verbreitet, wo die natürliche Ernährungsweise wenig verbreitet ist und wo die Wetterverhältnisse ungünstig sind. Dies ist besonders in Großstädten der Fall, in ärmeren Bezirken, wo die diätetischen und die hygienischen Maßregeln zu wünschen übrig lassen. Glisson (1591) in seinem klassischen Werk über Rachitis, das im Jahre 1650 erschien, glaubte schon, daß feuchtes nebliges Klima zu der Erkrankung prädisponiert. Die relativ ätiologische Wichtigkeit der diätetischen und der hygienischen Momente wurden besonders gut von Mann (1592) und Engel (1593) behandelt. Dieser letzte Autor gab einige statistische Data aus Dortmund an. Von 1384 zwischen dem Alter von 2–10 Jahren untersuchten Kindern waren 42,8% rachitisch, 21,3% mit schweren Formen.
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Funk, C. (1924). Ernährungskrankheiten bei Kindern vom Avitaminosentypus. In: Die Vitamine. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29997-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-29997-5_6
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29853-4
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