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Zusammenfassung

Die ersten Kenntnisse über die optischen Bahnen und Zentren verdanken wir der Untersuchung von menschlichen Gehirnen nach peripherer, meistens einseitiger Blindheit. Das ungekreuzte Traktusbündel beim Menschen ist bekanntlich von Vesal entdeckt worden, und lange Zeit danach haben sich die Autoren nur mit den anatomischen Verhältnissen im Nerven und Tractus opticus beschäftigt, ohne über die primären optischen Zentren etwas anzugeben. Noetig und Soemmerig1) waren meines Wissens die ersten, die nach einseitiger Bulbuszerstörung bei der Katze, beim IIund, beim Pferd und beim Menschen eine Atrophie in den hinteren Thalamuspartien gefunden haben. Gall2) hat kurz angegeben, dass eine Atrophie des N. opticus stets eine erhebliche Verkleinerung des kontralateralen vorderen Zweihügels zur Folge hat, während Curveilhier3) wohl als erster eine Atrophie des Corpus geniculatum externum beim peripher-blinden Menschen beschrieben hat; ähnliche Beobachtungen machte später Lelut4).

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Literatur

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  14. Das Corp. gen. ext. des Kaninchens und der Katze besteht, wie wir heute wissen, aus einem dorsalen grosszelligen und einem ventralen kleinzelligen Kern. Tartuf eri betrachtet nur letzteren als das eigentliche Corp. gen. ext., während er den dorsalen Kern als Tuberculum posterius thalami bezeichnet und ihn für ein Homologon des Pulvinars der Primaten hält. Die beiden Kerne nebst ihrer Markkapsel bezeichnet er als Eminentia thalamo-geniculata.

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  15. Die Leitungsverhältnisse werden von Tartuferi durch ein Schema illustriert.

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  19. Monakow, Weitere Mitteilungen über durch Exstirpation zirkumskripter Hirnrindenregionen bedingte Entwicklungshemmungen des Kaninchengehirns. Arch. f. Psych. Bd. 12.

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  20. Nach Operationen an neugeborenen Tieren hat v. Monakow konstant auch eine Atrophie im gleichseitigen Tractus opt. gefunden, die sich auch auf beide Nn. optici fortsetzte; dagegen war bei einem Tier, welches im Alter von 4–5 Wochen operiert und nach vier Monaten getötet worden war, eine derartige Atrophie nicht feststellbar. v. Monakow schliesst daraus, dass diese Atrophie nicht als Riickbildungsprozess, sondern als Wachstumshemmung aufgefasst werden muss, die unter dem Einfluss der Atrophie in den primären Zentren sich entwickelt.

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  21. v. Monakow, Einiges über die Ursprungszentren des N. opticus und über die Verbindungen desselben mit der Sehsphäre. Verhandl. der physiolog. Gesellsch. Berlin. 1885.

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  22. v. Monakow hat in seinen späteren Arbeiten noch eine grosse Anzahl von Fällen mit Herden im Okzipitallappen bearbeitet und die Veränderungen in den primären optischen Ganglien ausführlich studiert. ich kann hier darauf nicht eingehen, da ich mich vor allem an experimentelle Untersuchungen halte. Menschen bewiesen — eine Tatsache, die für die ganze spätere Hirnforschung von grundlegender Bedeutung gewesen ist.

    Google Scholar 

  23. Aus diesen Untersuchungen ging auch hervor, dass sekundäre Veränderungen nach Operationen bei erwachsenen Tieren sich nicht grundsätzlich, sondern_ nur durch ihre geringere Geschwindigkeit von denjenigen an neugeboren operierten Tieren unterschieden — ein Ergebnis, das ich auf Grund meiner eigenen Erfahrungen vollkommen bestätigen kann.

    Google Scholar 

  24. Zu dieser Begrenzung kommt er auf Grund der anatomischen Untersuchung, welche gezeigt hat, dass in den sehsphärenlosen Gehirnen über die von Munk angegebenen Grenzen hinaus noch ein erhebliches Rindengebiet (ein grosser Teil der Munkschen Augenregion F) miterkrankt war, und man annehmen musste, dass auch die Schädigung dieses Rindenbezirkes zu den sekundären Veränderungen in den subkortikalen optischen Zentren beigetragen habe. v. Mon akow verlegt daher die vordere Grenze der Sehsphäre viel weiter oralwärts — nur ca. 4–5 mm nach hinten von der Vereinigungsstelle des Sule. ansatus und Sule. coronarius; wir werden sehen, dass er auch darin das Richtige getroffen hat.

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  25. Colucci, Ricerche sull’ anatomia e sulla fisiologia dei centri visivi cerebrali. Atti della R. Accad. medico-chirurgica di Napoli. 1898.

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  27. Probst, Über den Verlauf der zentralen Sehfasern (Rindensehhügelfasern) und deren Endigung im Zwischen-und Mittelhirn und über die Assoziations-und Kommissurenfasern der Sehsphäre. Arch. f. Psych. 1901.

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  28. Probst nimmt an, dass 2–3 Wochen nach der Operation nur der kortikofugale Anteil der Sehstrahlung (die Rinden-Sehhügelfasern), nicht auch schon der kortikopetale (die Sehhügel-Rindenfasern) in Degeneration begriffen ist. Eine Begründung dieser Annahme gibt uns Probst nicht; nach meinen eigenen Ergebnissen und denjenigen von De Vries erscheint sie mir unrichtig; ich glaube vielmehr, dass zu dieser Zeit auch im kortikopetalen Anteil der Sehstrahlung bereits eine retrograde Degeneration stattfindet. De Vries (Experimentelle Untersuchungen über die Rolle der \euroglia bei sekundären Degenerationen grauer Substanz. 1909. Arbeiten aus dem Hirnanatomischen Institut) hat nämlich gefunden, dass nach Exstirpation des Okzipitallappens (bei Meerschweinchen und Kaninchen) die Ganglienzellen des Corp. gen. ext. schon nach wenigen Tagen die ersten Stadien einer sekundären Degeneration (hauptsächlich Reduktion des Protoplasmaleibes) zeigen. Ich selbst habe in einem Fall von partieller Exstirpation der Area striata bei einem erwachsenen Tier in dein zugeordneten Teil des Corp. gen. ext. schon nach acht Tagen deutliche Veränderungen an den Ganglienzellen gefunden (s. Versuch 3); bei einem anderen im Alter von ca. sechs Wochen operierten Tier zeigten die Ganglienzellen im degenerierten Abschnitt des Corp. gen. ext. schon 312 Wochen nach der Operation die Endstadien der sekundären Degeneration (s. Versuch 4). Da es sich dabei um die Ursprungselemente der kortikopetalen Sehstrahlungen (der Sehhiigelrindenfasern) handelt, so muss man annehmen, dass auch letztere nach Exstirpation der Sehrinde bereits von den ersten Tagen an pathologische Veränderungen erfahren, die wohl ein positives Marchi-Bild zu liefern imstande sind.

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  29. Tanzi, Sull’ atrofia secondaria indiretta degli elementi nervosi. Riv. di patologia nervosa e mentale. 1902.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Minkowski, M. (1913). Historisches über die optischen Bahnen und Zentren. In: Experimentelle Untersuchungen über die Beziehungen der Grosshirnrinde und der Netzhaut zu den primären optischen Zentren, besonders zum Corpus geniculatum externum. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29990-6_2

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