Zusammenfassung
Diese außerordentlich häufige, durch den Sport aller Art noch mehr als früher zur Beobachtung kommende Verletzung verlangt eine besondere Besprechung wegen der nicht seltenen Folgen bei unzweckmäßiger Behandlung. An sich neigen manche Menschen zum Umknicken des belasteten Fußes bei den geringsten Anlässen, sie haben auffallend lockere Gelenkbänder nicht nur an den Sprung-gelenken, sondern auch am Knie-, Ellenbogen-, Handgelenk usw., als Ausdruck eines offenbar konstitutionell bedingten Schwächezustandes des Stützgewebes. So sah ich bei einer Distorsion des Knöchelgelenks, wobei der rechte Fuß stark in Valgusstelmng umgeknickt war, im Röntgenbild eine Verbreiterung des Spaltes zwischen medialer Talusfläche und dem Tibiaknöchel mit Verkantung des Talus nach lateral oben, ferner eine Verbreiterung des Spaltes zwischen den unteren Enden von Tibia und Fibula. Die Spitze des Epicondylus tibiae war etwas unscharf begrenzt, so daß man an einen Abriß des hier ansetzenden medialen Knöchelbandes denken mußte. Auf den seitlichen Aufnahmen sah man dicht oberhalb des tibio-talaren Gelenks hinten an der Tibia eine kleine corticale Absprengung, so daß auch hier ein Bandabriß anzunehmen war. Die Aufnahme des gesunden, nicht verletzten Knöchelgelenks (links) zeigt nun ebenfalls eine Kippstellung des Talus in der Gabel im Valgussinn, so daß man an eine konstitutionell vorhandene Lockerung des Bandapparates denken muß. Diese Schwäche pflegt sich schon im jugendlichen Alter geltend zu machen und es bleibt dann bisweilen für dauernd eine Bereitschaft zum Umknicken des Fußes, so daß man fast von einer gewohnheitsmäßigen Distorsion sprechen kann.
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Hohmann, G. (1951). Distorsion des Sprunggelenks und Knöchelbandzerreißung. In: Fuss und Bein. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29988-3_33
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-29988-3_33
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29844-2
Online ISBN: 978-3-662-29988-3
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