Zusammenfassung
Chronische Geschwürbildung an der Fußsohle kennen wir unter dem Namen des Malum perforans pedis. Ihr begegnen wir an der Ferse, unter den Mittelfußköpfchen, besonders 1 und 5, und an den Zehenballen. Das Geschwür ist meist schmerzlos, es schreitet langsam aber stetig fort, und geht allmählich auch in die Tiefe, wo es Knochen und Gelenke zerstören kann. Besonders die Franzosen haben sich mit dem Leiden beschäftigt (mal perforant du pied). Die Form des Geschwürs ist meist kreisrund, die Ränder hornig, wallartig verdickt und zerklüftet, der Grund zeigt dünne, schlaffe Granulationen. Es sondert ein dünnes Sekret in geringer Menge ab, das durch Sekundärinfektion eitrig werden kann. Nach Heilung neigt es gern zu Rezidiven. Meist findet es sich nur bei Männern im Alter von mehr als 40 Jahren, sonst hauptsächlich nach Verletzungen. Seine Ursachen sind noch nicht völlig geklärt, jedenfalls besteht keine einheitliche Ätiologie. Vielfach findet es sich bei Männern, die viel stehen und schwer arbeiten müssen, und zwar an den Stellen der Sohle, die dem Druck besonders ausgesetzt sind, wie den 1. und 5. Metatarsalköpfchen oder den Interphalangealgelenken. Zuerst entsteht gewöhnlich eine Schwiele. Allmählich verdünnt sich die Hornschicht im Zentrum der Schwiele, darunter bildet sich Sekret, und das Geschwür bricht auf. Einesteils sieht man in dem mechanischen Druck beim Stehen ein die Gewebe schädigendes Moment, andere Fälle werden durch eine chronische Erkrankung der Gefäße, eine Arteriitis obliterans, erklärt, die meisten dürften durch eine Erkrankung des Zentralnervensystems und der peripheren Nerven entstehen.
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Hohmann, G. (1934). Malum perforans pedis. In: Fuß und Bein. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29987-6_45
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-29987-6_45
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29843-5
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