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Statische Beinveränderungen durch Beinverkürzung

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Fuß und Bein
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Zusammenfassung

Unter diesen statischen Veränderungen soll nicht der Plattfuß als statische Erscheinung behandelt, sondern ein Wort über die Betrachtung des ganzen Beins und besonders auch des statischen Verhältnisses der beiden Beine zueinander gesagt werden. Der Arzt soll immer unter dem Gesichtspunkt der physiologischen Bewegungseinheit an die Untersuchung bei allgemeinen Beschwerden im Bein herangehen und deshalb immer die beiden Beine unbekleidet im Stehen, Gehen und Liegen prüfen. Ein Beispiel: Ein Patient mit teilweiser linksseitiger Beinlähmung klagt über Schmerzen im Kreuz, und zwar besonders in der rechten Beckenfuge und im rechten Oberschenkel. Die Untersuchung stellt eine Verbiegung des rechten Beins im Varussinn etwa in der Kniegelenksgegend und eine Verkürzung des im übrigen standfesten, teilweise gelähmten und atrophischen linken Beins fest. Welcher Zusammenhang besteht hier ? Durch einen ungenügenden Ausgleich der Verkürzung des einen Beins, die keineswegs vollständig durch Beckensenkung möglich ist, kommt es besonders bei muskulärer Schwäche dieses verkürzten Beins zu einer Mehrbelastung des gesunden anderen Beins, das zum Ausgleich der Ungleichheit der Beinlängen zunächst im Knie gebeugt gehalten wird. Auf die Dauer ist aber hierbei keine genügende Standfestigkeit möglich. Deshalb sucht der Kranke dieses Bein mit erhöhter Muskelkraft zu strecken und überanstrengt dabei seine Muskulatur. Auf die Dauer sucht die Natur auszuweichen und es entsteht aus der Beugehaltung heraus, bei der die seitlichen Kniebänder weniger gespannt sind, ein Ausbiegen des Beins im Varussinn, zunächst im Kniegelenk, dann oft auch in Femur und Tibia durch allmählichen Umbau des Knochens. Das sieht man ziemlich häufig. Durch diese O-Verbiegung wird das gesunde Bein kürzer, es gleicht sich also der Länge des anderen etwas an. Hierdurch und durch die Mehrbelastung entstehen Muskelschmerzen und Ermüdungserscheinungen vor allem in der Streckmuskulatur des Oberschenkels und da vor allem im Bereiche des M. vastus lateralis, der wie eine seitliche haltgebende Schiene wirkt. Ferner entstehen in der Articulatio sacro-iliaca dieser Seite Zerrungsschmerzen infolge des Beckenschiefstandes. Wir müssen also die Beinlänge, vor allem im Stand, genau messen, am besten mit dem über die Darmbeinkämme von hinten her angelegten Schulthessschen Nivellierzirkel, und legen Brettchen unter den Fuß des verkürzten Beins, bis die Darmbeinkämme sich in gleicher Höhe befinden. Das gibt uns dann das Maß für den Schuh- oder Apparatenausgleich. Eine Anzahl Brettchen von 2,5 mm bis 2 cm Dicke müssen für solche Zwecke bereit gehalten werden.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Hohmann, G. (1934). Statische Beinveränderungen durch Beinverkürzung. In: Fuß und Bein. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29987-6_34

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  • Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich

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