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Der Heftpflasterverband

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Zusammenfassung

Unter den Verbänden am Unterschenkel nimmt der Heftpflasterverband die wichtigste Stelle ein. Ihn in seiner Technik zu beherrschen und in seiner Anwendungs- und Wirkungsweise bei den verschiedenen Leiden zu kennen, ist nicht nur für den orthopädischen Facharzt, sondern ebenso auch für den praktischen Arzt einfach notwendig. Er verdrängt in manchen Fällen den Gipsverband, weil er im Gegensatz zu diesem die Gelenkbewegung weiter zuläßt und deshalb der Versteifung durch Schrumpfung der Kapsel oder Bildung von Adhäsionen entgegenwirkt. Zudem läßt er das Muskelspiel in einem gewissen Umfang weiter zu, was ebenfalls für die spätere Funktion von großer Bedeutung ist. Er bewirkt gerade soviel Fixation, als eben notwendig ist, und übt auf die entsprechenden Teile eine heilsame Kompression aus. Sein Anwendungsgebiet ist recht groß. Wir wenden ihn bei der Distorsion im Fußgelenk, die durch die allgemein verbreitete Schwäche der Fußgelenksbänder ungemein häufig geworden ist, an. Diese Distorsion sehen wir vom einfachen Umknicken mit dem Fuße, der auf einem hohen Absatz mit winziger Unterstützungsfläche balanciert, bis zu den wirklichen, schweren Verletzungen durch Sturz auf der Treppe, beim Skifahren im Gebirge usw. Handelt es sich um Zerreißungen von Bändern, was wir außer aus dem großen Hämatom aus der uns mitgeteilten pathologischen Stellung des Fußes bei der Verletzung schließen können, so wird der Heftpflasterverband wegen der oft schon eingetretenen Schwellung im allgemeinen erst nach etwa 8 Tagen Bettruhe und Umschlägen angelegt. Bei frischer Distorsion lege ich ihn am liebsten alsbald nach der Verletzung an, um durch Kompression die Schwellung zu verhüten. Bei den üblichen leichteren Distorsionen, die dem Patienten aber gleichwohl meist starke Beschwerden beim Gehen oder auch im Bett in gewisser Lage des Fußes machen können, legen wir den Verband alsbald an, ohne Rücksicht auf eine vorhandene Schwellung oder ein leichteres Hämatom. Ja, wir sehen direkt unter der Wirkung des komprimierenden Verbandes und unter der Wirkung der Funktion Schwellung und Bluterguß verhältnismäßig schnell zurückgehen. Einweiteres Anwendungsgebiet sind gewisse schmerzhafte Reizzustände beim schlaff en Plattfuß. Hier wirkt er oft wohltätig. Ferner empfiehlt er sich bei chronischer Arthritis des Fußgelenks, dann, wenn ein Reizzustand durch Fortschritt des Prozesses eingetreten ist. Eine wichtige Rolle spielt er auch bei den nicht seltenen Sehnenscheiden-entzündungen am Unterschenkel, und zwar im Bereich des Tibialis anticus, sowie bei der schmerzhaften Achillodynie. Je nachdem, was wir im einzelnen Fall erreichen wollen, ändert sich die Technik der Anlegung des Verbandes.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Hohmann, G. (1923). Der Heftpflasterverband. In: Fuss und Bein. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29986-9_26

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