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Untersuchung der Schulter und oberen Extremität am Lebenden

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Grundriss der Chirurgischtopographischen Anatomie
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Zusammenfassung

Von vorn gesehen hat die Schultergegend eine gewölbte Form, als deren Grundlage man bei der Betastung mehrere Knochen und Muskeln, das Akromion, die Ciavicula, den rundlichen Kopf des Humerus und den M. deltoideus erkennt. Bei muskelkräftigen Individuen geht diese Wölbung in starkem Bogen, deutlich sichtbar, auf den Oberarm über und zieht im allgemeinen sich schräg von medial oben nach lateral unten. Sie beginnt dicht unter der Ciavicula da, wo sich unter dem äusseren Teil derselben, ihren Konturen folgend, eine schmale quere Rinne findet. Mit einer schräg von der Mitte des Schlüsselbeins nach unten lateral verlaufenden flachen Rinne setzt sich die Schulter gegen die Thoraxwölbung ab. Senkt man die Finger in diese Rinne unterhalb der Ciavicula tief ein, so fühlt man etwas medial von der vorderen Achselfalte etwa zwei Finger breit unter dem Schlüsselbein einen rundlichen, knöchernen Knopf, den Proc. coracoides. Unter diesem kommt man auf die dicke Muskelplatte des M. pectoralis maj. Bei abduziertem Arm sieht man, wie dieser auf den Oberarm übergeht und sich medial vom Deltoideus an den Humerus ansetzt. Er bildet so die vordere Wand der Achselhöhle. Lateral von jener Furche beginnt die Muskelmasse des Deltoideus. Dieser ist häufig in mehrere Partien geteilt, die bei mageren Menschen durch Kontraktion des Muskels bei Abduktionsbewegungen in der Schulter deutlich werden. Man sieht dann eine vordere, eine äussere mittlere und eine hintere Partie, die durch tiefe Furchen getrennt sind und nach der Aussenseite des Oberarmes konvergieren. — Auch von hinten nimmt man die gleiche Wölbung der Schulter wahr. An der oberen Grenze der Schulter fühlt man deutlich den äusseren Teil der Ciavicula und an diese anschliessend das Acromion, dessen Konturen so gut wie ausnahmslos deutlich durchzutasten sind, ebenso ihre Gelenkverbindung. Man fühlt die ausgeprägte sagittale Kante des Akromion und kann dann das letztere schräg nach unten hinten weiter auf die Spina scapula verfolgen. Die Gelenkverbindung zwischen Ciavicula und Akromion markiert sich gewöhnlich deutlich durch eine unebene, ungefähr sagittal verlaufende Linie, in der man bei starken Abduktions-bewegungen des Oberarmes leichte Bewegungen wahrnimmt. Etwas unterhalb jenes knöchernen Daches fühlt man, namentlich wenn man vorn und hinten die Finger aufsetzt, hinter der mächtigen Muskelmasse des Deltoideus einen rundlichen Körper, den Schultergelenkkopf. An diesem ist aber bei kräftigen Menschen wegen der Muskeldecke nicht viel von Einzelheiten zu konstatieren. Geht man aber von dem vorderen äusseren Rand des Akromion, entsprechend der Mittellinie des Oberarmes gerade nach unten, so gleitet der Finger in eine schmale Rinne zwischen zwei mässig hohen Vorsprüngen, die Bizepsfurche zwischen den Tuberculis. Besonders gut ist das natürlich bei mageren Menschen zu fühlen. Und wenn man die Hand in die Achselhöhle einführt, so fühlt man bei starker Abduktion einen rundlichen, glatten Körper sich hervordrängen, den Humerusköpf, und man fühlt weiter, wie dieser Kopf sich gegen den Schaft absetzt.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Hildebrand, O. (1924). Untersuchung der Schulter und oberen Extremität am Lebenden. In: Grundriss der Chirurgischtopographischen Anatomie. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29978-4_36

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  • Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich

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