Zusammenfassung
Die Grundlage für die Form des behaarten Kopfes bildet der Knochen, den man überall unter der derben, verschieblichen Kopfschwarte in seiner Wölbung durchtasten kann. Gewöhnlich ist beim Erwachsenen an dem Knochen nichts Besonderes zu unterscheiden; fühlbare Spuren von Nähten sind meist nicht vorhanden. Bei kleinen Kindern jedoch findet sich in der vorderen Hälfte des Schädeldaches hinten die grosse Fontanelle, in welcher die deutlich zu fühlende Frontal-, Sagittal- und Koronarnaht zusammenstossen. Nur in der oberen Hinterkopfgegend zeigt der Schädel des Erwachsenen bei sehr vielen Menschen eine flache Delle, von der aus nach unten aussen zwei flache Rinnen sich erstrecken, die dadurch entstehen, dass in dieser Gegend die Grenze des etwas erhabenen Hinterhauptbeines gegen die Seitenwandbeine liegt. Hier sitzt entsprechend dieser Delle in der ersten Kindheit die kleine Fontanelle. In einiger Entfernung darunter, da, wo der Kopf in den Nacken übergeht, fühlt man unter der verschieblichen Kopfhaut eine deutliche prominente Knochenleiste, die Prominentia occip. ext. Nach beiden Seiten von dieser in ungefähr horizontaler Richtung tastet der Finger unter den ziemlich dicken Weichteilen einen querverlaufenden, flachen abgerundeten Knochenrand, bis er hinter beiden Ohrmuscheln auf einen derben, breiten nach unten zapfenartig prominierenden Knochenwulst, den Proc. mastoideus, stösst, dessen hinterer, unterer und vorderer Rand deutlich zu fühlen ist. Dicht vor diesem Knochenwulst sitzt die knorpelige Ohrmuschel mit ihren Leisten und Furchen, die den äusseren Gehörgang umgeben.
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Hildebrand, O. (1924). Untersuchungen des Kopfes am Lebenden. In: Grundriss der Chirurgischtopographischen Anatomie. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29978-4_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-29978-4_12
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29834-3
Online ISBN: 978-3-662-29978-4
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