Zusammenfassung
Die Entwicklungsgeschichte umfaßt die Entstehung eines tierischen Wesens aus einem Keime oder einer Anlage. Das oft gebrauchte Synonymon Embryologie deutet darauf hin, daß wir das Schwergewicht der Darstellung auf die Differenzierung eines Keimes bis zur Herstellung eines dem fertigen Wesen in seiner Form und seinen Organen annähernd ähnlichen Gebildes zu legen haben. Allerdings ist damit die Entwicklung des betreffenden Tieres noch keineswegs abgeschlossen, indem sich, auch wenn wir von der Massenzunahme absehen, noch in späterer Zeit manche Prozesse histogenetischer, auch formbildender Art abspielen, welche wir nur schwer oder auch gar nicht von den in der Embryologie zusammengefaßten Vorgängen scheiden können. So schließt die Entwicklungsgeschichte des Menschen, wie man sie gewöhnlich versteht, die Schilderung der Entwicklung des Keimes in sich, welche mit der Geburt einen gewissen Abschluß findet, für manche Organe sogar bedeutend früher ein Ende nimmt. Das gilt z. B. von der Leber- oder der Darmentwicklung, während die Bildung der Niere oder gar des Nervensystems auch einen Einblick in Entwicklungsvorgänge erfordert, die sich z. T. erst postnatal abspielen. Die obere Grenze des Zeitraumes, welche wir zusammenfassend als Entwicklung bezeichnen, ist demnach, besonders auch für den Menschen, eine mehr oder weniger willkürliche.
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Literatur
Einleitung
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Corning, H.K. (1921). Einleitung. In: Lehrbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29963-0_1
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