Krankheiten mit labilem Dispersionsgrad der Säfte

Zusammenfassung

Ist gekennzeichnet durch die Bildung eines rasch gerinnenden Exsudats an der Bronchialwand. Ein Ausguß des kleinen Bronchus von weißer, weißgrauer oder gelblicher Farbe wird ausgehustet, oft nur ein Bruchstück davon, in anderen Fällen mit Verzweigungen, im Zusammenhang ganz der Gestaltung des Bronchialbaums folgend. Man heißt solche Massen „Fibringerinnsel“, sie bestehen auch aus Fibrin, aber nur zum Teil, zum größeren sind sie geronnenes Muzin. Der Vorgang, der zu ihrer Bildung führt, kann nur auf kolloidchemischem Gebiete liegen. Es handelt sich offenbar um die Koagulation in einem kolloiden Hydrosol, also um eine Verminderung des Dispersionsgrades. Wodurch dieser Vorgang ausgelöst wird, ist nur in einem Teil der Fälle klar, da, wo es sich bekanntermaßen um die Infektion mit bestimmten Krankheitserregern dreht, wie bei der Diphtherie und bei der Pneumonia crouposa. Die erstere entsteht durch Anwesenheit und Wirkung des Löfflerschen Bazillus. Dieser siedelt sich allermeist zuerst an den Tonsillen, am Gaumen, im Rachen an, die entzündliche Ausschwitzung gerinnt unter dem Pflasterepithel und bildet die diphtherische Erstarrung der Schleimhaut. Nicht selten aber setzt sich die diphtherische Entzündung auch auf Teile fort, die Zylinderepithel tragen, wie Larynx, Trachea und noch weiter abwärts auf die Bronchien. Hier ergießt sich die entzündliche Ausschwitzung zwar auf die Oberfläche der Schleimhaut, dann aber gerinnt sie auch und bildet die sog.