Zusammenfassung
Wir haben gesehen, daß in der Masse der Mensch ungefähr in der Mitte steht zwischen dem Atom und dem Stern. Ich möchte gern einen ähnlichen Vergleich in Bezug auf die Zeit anstellen. Die Spanne des Menschenlebens kommt vielleicht in die Mitte zwischen dem Leben eines angeregten Atoms (S. 69) und dem Leben eines Sterns. Für die, die auf größere Genauigkeit bestehen, will ich — obgleich ich für die vorliegende Schätzung des Lebens eines Sterns keine Genauigkeit beanspruchen möchte — dies ein wenig abändern. In Bezug auf die Masse ist der Mensch dem Atom etwas zu nahe, und das Nilpferd würde die Mittelstellung mit mehr Recht beanspruchen können. In Bezug auf die Zeit sind 70 Jahre ein wenig zu nahe den Sternen, und man würde besser einen Schmetterling einsetzen.
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Literatur
Dies kann nachgeprüft werden, weil Uranblei ein etwas anderes Atomgewicht hat als anders entstandenes Blei. Gewöhnlich ist Blei eine Mischung aus mehreren Atomarten (Isotopen).
Sie werden sich wundern, daß ich jetzt annehme, daß die Sonne genau 2000 Quadrillionen Tonnen Energie besitzt, nachdem ich früher gesagt hatte, daß sie höchstens diese Energiemenge besitzt. Das liegt in Wirklichkeit nur an der Ausdrucksweise, die von der wissenschaftlichen Definition der Energie abhängt. Alle Masse ist Masse von etwas, und jetzt nennen wir dies „Etwas“ Energie, ob es nun eine der bekannten Energieformen ist oder nicht. Sie werden im nächsten Satz sehen, daß wir nicht annehmen, die Energie lasse sich in bekannte Formen verwandeln, daß es sich also um eine reine Frage der Bezeichnung handelt, die uns zu nichts verpflichtet.
zwischen dem Erzeugen und dem Ausströmen aufstaut. Das Zusammenbrechen des KErvirrschen Zeitmaßstabs beweist, daß die Stauung in den Sternen (positive oder negative) und damit auch die Ausdehnung und Zusammenziehung sich im Vergleich mit der Ergiebigkeit der Ausstrahlung vernachlässigen läßt.
Alle Sterne zusammen bedecken am Himmel eine viel kleinere Fläche als die scheinbare Sonnenscheibe, darum können wir ihre Oberflächenschichten, wenn sie diese Strahlung nicht in viel größerer Fülle erzeugen, wie die Sonne, nicht dafür verantwortlich machen.
Die Bezeichnung „Zwergstern“ soll weiße Zwerge nicht mit einschließen.
Wir dürfen kaum annehmen, daß alle Sterne, nachdem sie die Hauptreihe erreicht haben, genau dieselben Stufen durchlaufen. Wenn z. B. Algol auf die Masse der Sonne zusammengeschrumpft ist, kann er eine etwas verschiedene Dichte und Temperatur haben. Aber die Beobachtung zeigt, daß diese individuellen Verschiedenheiten klein sind. Die Hauptreihe ist eine fast geradlinige Folge; sie muß sowohl eine gewisse „Breite“ als auch eine Lange haben, aber im Augenblick scheint die Streuung der einzelnen Sterne um die mittlere Linie der Folge in der Hauptsache auf die wahrscheinlichen Fehler der Beobachtungsangaben zurückzugehen, und die wahre Breite ist noch nicht bestimmt
Bei einer Erschöpfung des Vorrats ohne Massenveränderung würde sich der Stern zu höherer Dichte zusammenziehen; Dichte und Masse würden solche Werte annehmen, wie man sie (nach den Beobachtungen) bei keinen wirklichen Sternen gleichzeitig gefunden hat.
Diese Zunahme war bei unserer eingehenden Beschreibung der automatischen Einstellung des Sterns angenommen, man sieht, daß. diese Annahme wesentlich war.
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Eddington, A.S. (1931). Das Alter der Sterne. In: Sterne und Atome. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29759-9_3
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