Studien zur Frage der permeabilitätsverändernden Wirkung von Narkotica und Analeptica

Zusammenfassung

Die Erforschung der Permeabilitätsvorgänge an den Zellgrenzflächen und insbesondere das Studium der nach der Einwirkung von Pharmaka auf die Zelle eintretenden Veränderungen der Durchlässigkeit ist für die Pharmakologie und Physiologie von großer Bedeutung. Dem Untersucher stehen für die experimentelle Bearbeitung dieser Fragen neben zahlreichen chemischen und kolorimetrischen Methoden eine Reihe von Verfahren zur Verfügung, die sich der Beobachtung osmotischer Vorgänge oder der der Wanderung von Farbstoffen bedienen. [Bezüglich der umfangreichen Literatur verweisen wir auf die zusammenfassenden Darstellungen (1–4).] Viele der Methoden zur Permeabilitätsmessung weisen neben größeren methodischen Schwierigkeiten schwer zu eliminierende Mängel auf, die beispielsweise bei den chemischen und kolorimetrischen Verfahren in dem Fehler begründet sind, der durch die Adsorption der permeierenden Stoffe an die Zellelemente bedingt wird. Der bedeutendste Nachteil der allgemein bekannten Untersuchungsmethoden liegt aber darin begründet, daß sie es meist nicht gestatten, zeitlich exakt definierte, fortlaufende Messungen der Durchlässigkeit durchzuführen, und daß sie hierdurch nicht geeignet sind, uns Aufklärung über den zeitlichen Verlauf der beispielsweise durch die Einwirkung eines Arzneimittels hervorgerufenen Permeabilitätsveränderungen zu geben. Gerade die Möglichkeit der Durchführung laufender, zeitlich definierter Untersuchungen ist aber für das Studium von Permeabilitätsvorgängen häufig unerläßlich, denn die Klärung der Frage nach dem Verlauf der durch pharmakologische Beeinflussung hervorgerufenen Durchlässigkeitsveränderungen, die Entscheidung, ob es sich hierbei uni reversible oder irreversible Vorgänge handelt, ist von kardinaler Bedeutung.