Skip to main content
  • 11 Accesses

Zusammenfassung

Wenn heute die Histopathologie der progressiven Paralyse ein abgerundetes Kapitel der speziellen Histopathologie des Menschen darstellt, so ist dies, wie die allgemeine Pathologie zugeben muß, in erster Linie das Verdienst der Neuropathologie, deren Vertreter vorzugsweise aus den Kreisen der Neurologen und Psychiater hervorgegangen sind. Überhaupt hat ja die allgemeine Pathologie weniger zu der Erforschung der pathologischen Anatomie der Psychosen beigetragen als die Neuropathologie2, jene noch junge Disziplin der wissenschaftlichen Medizin, welche nicht zuletzt dem besonders komplizierten anatomischen Aufbau der nervösen Zentralorgane, deren moderne Erforschung an eine hoch-entwickelte spezialistische Untersuchungstechnik geknüpft ist, ihre Sonderstellung verdankt. Dieser Entwicklungsgang lag im Zuge der Zeit begründet. Unverkennbar sind die Fortschritte unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dadurch ermöglicht wurden, (laß Bau und Funktion einzelner Organe mit ungeheurem Fleiß studiert worden sind. Andererseits ist aber nicht ganz zu unrecht gerade in letzter Zeit wiederholt auf die Nachteile eines jeglichen übertriebenen Spezialistentums in der Medizin einschließlich ihrer theoretischen Disziplinen hingewiesen and zu ihrer Beseitigung entweder eine Rückkehr zum Ursprünglichen oder aber eine sich ergänzende Zusammenarbeit zweier verschiedenen Arbeitsrichtungen empfohlen und angestrebt worden. In der Tat zeigt auch das Beispiel der progressiven Paralyse, daß trotz eifrigen Forschens einige wesentliche Fragen in der Histopathologie, speziell in der Histopathogenese der progressiven Paralyse ausschließlich auf dem in den letzten Jahrzehnten vornehmlich eingeschlagenen Wege nicht gelöst worden sind und schwerlich gelöst werden können. Dies ist gerade bei der progressiven Paralyse nicht überraschend, denn nach übereinstimmender Ansicht aller maßgebenden Autoren stellt sie eine Erkrankung des Gehirns dar, welche, mehr als es bei vielen anderen Psychosen der Fall ist, den Gesamtorganismus in Mitleidenschaft zieht und hierdurch zu dem paralytischen Marasmus führt. Außerdem ist sie ja oft von einer charakteristisch lokalisierten, umschriebenen „Organerkrankung“, nämlich der Mesaortitis syphilitica begleitet.

Als Habilitationsschrift der medizinischen Fakultät der Universität Köln eingereicht.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Schrifttum

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1942 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Volland, W. (1942). Über das „Paralyseeisen“ und die Eisenablagerungen bei Mesaortitis syphilitica unter besonderer Berücksichtigung ihrer Herkunft und Spezifität (Histopathologische und humoralpathologische Untersuchungen). In: Über das „Paralyseeisen“ und die Eisenablagerungen bei Mesaortitis syphilitica unter besonderer Berücksichtigung ihrer Herkunft und Spezifität (Histopathologische und humoralpathologische Untersuchungen). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29635-6_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-29635-6_1

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-28127-7

  • Online ISBN: 978-3-662-29635-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics