Die Verbrennung

Zusammenfassung

Die Definition der Verbrennung wird im folgenden nach G. Just1 gegeben: Unter Verbrennung im engeren Sinne versteht man die Vereinigung beliebiger Stoffe mit gasförmigem, molekularem Sauerstoff, wobei als Verbrennungsprodukte Oxyde der verbrennenden Stoffe entstehen. Als charakteristische Begleiterscheinungen pflegt man Erglühen der Stoffe und Flammenbildung zu erwarten. In der Tat werden diese auch bei allen sich sehr schnell abspielenden Oxydationen durch Sauerstoff eintreten (rasche Verbrennung). Aber auch langsame, ohne wesentliche Temperatursteigerung verlaufende Oxydationen mit gasförmigem Sauerstoff bezeichnet man als Verbrennung, und zwar im Gegensatz zur raschen als langsame Verbrennung. Der Begriff der Verbrennungsvorgänge ist aber in verschiedener Richtung noch zu erweitern. Zunächst müssen solche chemische Prozesse eingeschlossen werden, bei denen der Sauerstoff nicht in molekularer gasförmiger Form an der Reaktion teilnimmt, sondern bei denen er durch sauerstoffhaltige Verbindungen geliefert wird. Es findet in solchen Fällen also lediglich ein Übergang des Sauerstoffs von einem Stoff auf den andern statt. Auch hier unterscheidet man wieder, je nachdem die Geschwindigkeit des Vorganges hohe Temperatur, Erglühen und Leuchterscheinung mit sich bringt oder nicht, zwischen rascher und langsamer Verbrennung. Schließlich sind Verbrennungsvorgänge im weiteren Sinne nicht an die Teilnahme von Sauerstoff gebunden, sondern dieser kann auch vertreten werden durch andere Stoffe, wie etwa Chlor oder Bromdampf. Allerdings wird hier die Bezeichnung Verbrennung meist nur in den Fällen gewählt werden, in denen der rasche Verlauf der Reaktion die charakteristischen Leucht- und Flammenerscheinungen veranlaßt.