Zusammenfassung
Im Januar 1916 ist im Krebsinstitut der Charité eine Röntgenabteilung eingerichtet worden, die unter Leitung von Dr. J. Tugendreich stand und sofort einen sehr starken Zulauf hatte. Die überwiegende Zahl von Patienten hatte bereits operative Behandlung durchgemacht und litt an schwersten, ausgebreiteten Rezidiven oder an Krebsen, die durch Lokalisation oder Ausdehnung inoperabel waren. Daneben wurden glücklicherweise auch eine Anzahl nicht an Krebs erkrankter Patienten behandelt, vor allem Fälle von Drüsentuberkulose, Lymphogranulom, Leukämie, so daß Ärzte und Hilfspersonal nicht ausschließlich eine gänzlich aussichtslose Tätigkeit auszuüben hatten. Immerhin bot das traurige Krankenmaterial, das in den ersten Jahren hauptsächlich die Abteilung aufsuchte, neben der Möglichkeit, den armen Patienten noch eine gewisse Hoffnung zu lassen, auch Gelegenheit zu wichtigen und interessanten Beobachtungen über örtliche und allgemeine Strahlenwirkungen. Besonders erfreulich war uns die Erfahrung, daß bisweilen in ganz desolaten Fällen, wo wir selbst ohne jede Hoffnung an die Behandlung herangingen, Besserungen und Rückgänge für längere Zeit erreicht wurden, die wir nicht für möglich gehalten hatten, und zwar nicht nur bei Sarkomen, sondern auch bei Carcinomen. Allmählich hatten wir und vor allem auch die überweisenden Kliniken und Ärzte gelernt, eine gewisse Auswahl zu treffen, und nicht zu viel von der Strahlentherapie zu fordern; so besserte sich allmählich das Material, das wir zur Behandlung bekamen.
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Halberstädter, L. (1928). Die Bestrahlungsabteilung des Instituts für Krebsforschung. In: Zum 25 Jährigen Bestehen des Universitätsinstituts für Krebsforschung an der Charité am 8. Juni 1928. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29457-4_2
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