Zusammenfassung
Ohne jede naturwissenschaftliche Grundlage und ohne jede Berücksichtigung der naturwissenschaftlichen Erfahrungen über Variabilitäten ist man früher in der Medizin an das Konstitutionsproblem herangetreten1). Der Gedanke, es könnte sich um Mutation handeln oder um eine Sammelspezies, ist fast niemals aufgetaucht, und auch die Kombination durch Hybridisation wurde vielfach nicht berücksichtigt. Man beurteilte die gemachten Erfahrungen rein gefühlsmäßig und wagte sich sofort an die allerschwierigsten Probleme, z. B. an die Frage, ob Gicht und Atherosklerose mit der exudativen Diathese der Jugend in Beziehung ständen (siehe S. 11ff.).
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Literatur
Der Vorwurf, den uns Erwin Baur macht, daß die Darstellungen über hereditäre Krankheiten in den Lehrbüchern der Medizin geradezu kläglich seien, ist leider nur zu berechtigt.
Die konstitutionelle Disposition zu inneren Krankheiten. Jetzt 3. Aufl. 1924.
Tsenulok: Deszendenzlehre. Jena: Fischer 1922.
Es ist freilich erwiesen, daß bei all’ diesen drei Genera auch Hybridisation eine enorme Bedeutung für die Variabilität besitzt. Das geht schon aus der bei Bastarden so häufigen Verkümmerung des Pollens in hohen Prozentsätzen hervor, die z. B. für Rubus schon dem Monographen Focke wohlbekannt war.
Joanxusen: Elemente der exakten Erblichkeitslehre. 3. Aufl. 1926.— Ders Allgemeine Vererbungslehre. In: Brugsch u. LEwY, Biologie der Person. Urban u. Schwarzenberg 1926.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Naegeli, O. (1927). Kritiklose und falsche Bewertung der Variabilitäten. In: Allgemeine Konstitutionslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29401-7_8
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