Zusammenfassung
Tierkalorimetrie. Das Grundprinzip der Methodik (v. Kries) besteht darin, daß ein Versuchstier (weiße Ratte oder Meerschweinchen) in eine Dewarsche Flasche (Thermosflasche) gebracht wird, durch welche ein kupfernes Schlangenrohr läuft. Dieses wird mit kaltem Wasser so durchströmt, daß die an einem Luftthermometer ablesbare Temperatur im Versuchsraum nicht steigt. Dann ist die entzogene Wärmemenge = M w · ϑ, wenn M w die Wassermasse in Gramm und ϑ die Temperatursteigerung des Wassers bedeutet. Sie ist gleich der vom Tier abgegebenen Wärme. Die Apparatur (Abb. 10) ist mit Kompensationseinrichtung versehen (im Bilde links), welche den Einfluß etwa erfolgender stärkerer Änderungen von Temperatur und Druck im Arbeitsraum ausgleicht. Die Versuchsausführung erfolgt zuerst an einem jungen Meerschweinchen, darauf an einer Ratte, oder zwei Mäusen. Zuerst Hähne so stellen, daß sowohl die Kapseln H1H2 als auch das Tropfenrohr mit der Außenluft verbunden sind. Tier wägen und dann mit Nase zum Luftloch in die Flasche setzen, Flasche dicht anschieben. Hähne so drehen, daß die Luftkapseln H1 und H2 nach außen abgeschlossen sind und nur der Weg zum Tropfen frei ist. Eiswasser fließen lassen, wenn der Tropfen vom Tier weg zu wandern beginnt. Zufluß wieder abstellen, wenn der Tropfen rückwandert usf. Der Tropfen soll also nur wenig um die durch einen kleinen Gummiring angegebene Nullstellung hin und her wandern. Versuchsdauer 20 Minuten. Man beobachte das Verhalten des Tieres durch einen im Kalorimeterbelag angebrachten Schlitz (Beleuchtung mit Taschenlampe). Kurz vor Versuchsende wird das Wasser im Ausflußgefäß b gut umgerührt und die Temperatur abgelesen. Für die Temperatur des Wassers im Zuflußgefäß a nehme man das arithmetische Mittel zwischen Temperatur zu Beginn und Ende des Versuchs.
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Trendelenburg, W. (1941). Praktikum. Tierkalorimetrie. Berechnung von Nahrungszusammenstellungen nach dem Kostmaß. Kaloriengehalt des Kostmaßes. In: Anleitung zu den Physiologischen Übungen für Studierende der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29381-2_18
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