Skip to main content

Kochsalz

  • Chapter
  • 85 Accesses

Part of the book series: Chemische Technologie in Einzeldarstellungen ((CHTE))

Zusammenfassung

Das Kochsalz des Handels stellt ein mehr oder weniger stark verunreinigtes Natriumchlorid dar. Die Hauptmenge an Speisesalzen wird durch Eindunsten von Salzsolen gewonnen. Als Solen, das sind kochsalzhaltige Lösungen, kommen sowohl natürliche, aus dem Boden herausquellende Wässer, wie auch die durch Berieseln von Salzbergwerken erhaltenen künstlichen Solen oder auch salzhaltige Meerwässer in Frage. Zur Bereitung der Speisesalze unterwirft man die genannten Solen in den Salinen einem Krystallisationsprozesse, indem man zunächst die Lösungen konzentriert und dadurch diejenigen Verunreinigungen ausscheidet, die schwerer löslich sind als Natriumchlorid. Das Konzentrieren wird meist besonders bei dünnen Solen (unter 16 ° Bé) in Gradierwerken vorgenommen, in denen der Sole ein großer Teil ihres Wassers durch Verdunsten entzogen wird. Gradierwerke sind Holzgestelle, in die Reiser vom Schwarzdorn eingelagert sind. Die Sole läßt man wiederholt mit Hilfe einer über dem Gestell angebrachten Rinne langsam über die Reiser tropfen, bis die gewünschte Konzentration erreicht ist. Die schwer löslichen Stoffe, wie Gips und Karbonate, setzen sich allmählich als feste Kruste auf den Zweigen ab. Die kochsalzgesättigte, konzentrierte Sole wird dann in offenen Siedepfannen aus Eisenblech durch Einkochen über direktem Feuer zur Krystallisation gebracht oder, wie der Fachausdruck lautet, „versotten“. Der Siedeprozeß geht in zwei Abschnitten vor sich. Zunächst wird in mit Rührwerk versehenen Pfannen (Störpfannen) bis zur Sättigung eingedampft. Hierbei scheiden sich, besonders bei nicht gradierten Solen, eine Reihe von Verunreinigungen, wie Gips, Karbonate, Natriumsulfat, Eisenhydroxyd und auch organische Stoffe, wie Harze u. dgl. ab. Die von den Verunreinigungen abgeschiedenen Solen werden dann in die eigentlichen Siedepfannen, auch Soggpfannen genannt, bis zum Auskrystallisieren eines Salzbreies eingedampft. Der Pfannenboden überzieht sich in einiger Zeit mit einer reichlich Sulfat enthaltenden Salzkruste, die ab und zu abgekratzt werden muß. Die Siedepfannen sind meist viereckig, 10 bis 20 m im Quadrat und 30 bis 50 cm hoch. Während des Einkochens wird die am Boden leicht anhaftende Masse durch Umschaufeln in Bewegung gehalten. Das Natriumchlorid fällt in Form pyramidenartiger Gebilde, die aus einzelnen regulären Krystallen bestehen, aus. In Lösung bleiben vorwiegend nur Kalisalze und Magnesiumchlorid. Der Inhalt des fertig gesottenen Kessels wird auf eine schwach geneigte Ebene, Traufbühne genannt, gebracht, von der ein Teil der anhaftenden, die Verunreinigungen enthaltenden Sole abtropft. Darauf wird die Masse in Trockenräumen getrocknet. Je nachdem man bei sehr hohen oder bei mittleren oder bei niederen Temperaturen eindampft, erhält man feines, mittelfeines oder grobes Salz. Tafelsalze erhält man dadurch, daß man zentrifugiert, wobei man ein reines, weißes, klumpenfreies Produkt erhält, das man darauf durch Einblasen heißer Luft trocknet. Geringe Gehalte an Magnesiumchlorid machen das Kochsalz hygroskopisch und bewirken außerdem einen bitteren, kratzenden, unangenehmen Geschmack. Um das Zusammenbacken des Kochsalzes, das auch bei bester Ware nicht ganz zu umgehen ist, zu vermeiden, setzt man dem Tafelsalz mitunter etwas frisch gefälltes Calciumphosphat, Soda oder Natriumphosphat zu.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   74.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1926 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Strohecker, R. (1926). Kochsalz. In: Chemische Technologie der Nahrungs- und Genussmittel. Chemische Technologie in Einzeldarstellungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29260-0_24

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-29260-0_24

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-27765-2

  • Online ISBN: 978-3-662-29260-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics