Das Neutralisationsvermögen der Haut gegenüber Laugen und seine Beziehung zur Kohlensäureabgabe

Zusammenfassung

Das Neutralisationsvermögen der Haut gegenüber Laugen und Säuren stellt einen Sonderfall der Funktion der Hautdecke dar, Schutz und Vermittler gegen Einflüsse der Außenwelt zu sein. Je hach Art des natürlichen oder experimentellen Umweltfaktors ist der Mechanismus der Schutz- und Ausgleichsfunktion verschieden. Ein Teil der Aufgabe z. B. die Reaktion gegen Kälte, Wärme, Druck und Schmerz wird mit Hilfe des sensiblen Nervensystems und einer über das motorische System erfolgenden bewußten Abwehr durchgeführt. Neben diesen rein willens-und verstandesmäßigen, d. h. bewußten Abwehrhandlungen stehen Impulse des autonomen Nervensystems, die auf dem Wege eines Reflexbogens zustande kommen mit zweckentsprechenden Effekten (Schwitzen, Zittern, Enger- oder Weiterwerden der Capillaren, Kontraktionen ganzer Muskelgruppen oder nur der Arrectores pilorum). Schließlich kann die Haut allein schon durch ihr physikalisch-chemisches Gefüge einen Teil ihrer Aufgaben leisten, nämlich durch Turgor, Elastizizät und chemische Zusammensetzung. Grundvoraussetzung für diese Leistungen ist aber zunächst die Aufrechterhaltung des eigenen physikalisch-chemischen Aufbaues. Das Studium der Vorgänge an der Hautoberfläche, als der am meisten exponierten Phase, war erst nach Schaffung entsprechender Methoden möglich.