Vermes Nematodes

Zusammenfassung

Der Bauplan des Nematodenkörpers weist in mehr als einer Hinsicht Eigentümlichkeiten auf. Einmal findet sich an ihm ein merkwürdiges Gemisch bilateraler, radiärer und doppelter (Di-) Symmetrie, was zu der gelegentlich in der Literatur vertretenen Hypothese geführt hat, die Nematoden seien von halbsessilen, mit dem Schwanzende festhaftenden Formen abzuleiten, andererseits ging der starken Spezialisation der Nematoden eine Tendenz zur Zellkonstanz parallel, und diese führte neben der Ausbildung von Riesenzellen (als Folge des mangelnden Bestrebens zu zelliger Gliederung) zu einer bis ins Minuziöse konstanten Feinarchitektur des Körpers. So kommt es, daß bei einem grundsätzlich symmetrischen, im feineren Bau aber asymmetrischen Organsystem diese kleinen Abweichungen von der Symmetrie streng festgelegt sind und sich mit Konstanz bei allen Angehörigen der Art wiederholen, während sie bei anderen Tierstämmen infolge individueller Variationen am Individuum meist überdeckt und unerkennbar sein würden. Vom Standpunkte des allgemeinen RL-Problems kommt den Befunden an Nematoden insofern eine große Bedeutung zu, als durch die Untersuchungen zur Strassens und seines Schülers Dunschen an Ascaris die Entwicklungsgeschichte und -mechanik gewisser Inversionen weitgehend klargestellt worden ist.