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Spezifische und unspezifische Reizbehandlung der Tuberkulose

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Zusammenfassung

Während die experimentelle Forschung im Tierversuch nach Tuberkulinbehandlung besten Falles eine Verzögerung des Ablaufs der künstlich erzeugten und auch der natürlich entstandenen Tuberkulose beobachtete und eigentliche Heilungsvorgänge stets vermißte, schreiben eine Anzahl von Klinikern und Tuberkuloseärzten, namentlich in Deutschland, dem Tuberkulin eine spezifische Heilwirkung zu, andere geben nur eine den natürlichen Heilungsvorgang unterstützende Wirkung zu und nicht wenige verhalten sich dem Tuberkulin gegenüber zurückhaltend oder gar ganz ablehnend. Der schlüssige Beweis für eine Heilwirkung des Tuberkulins ist auf klinischem Gebiete nicht leicht zu erbringen; es muß festgestellt werden, daß er bis heute weder an autoptisch festgestellten Heilungsvorgängen bei Kranken, die mit Tuberkulin behandelt waren, noch bei der Behandlung sichtbarer tuberkulöser Herde (Lupus, Kehlkopftuberkulöse), noch auch durch eine einwandsfreie Statistik überzeugend erbracht ist; auch verhalten sich die prognostisch infausten Formen der Tuberkulose (Meningitis tubercula, Miliartuberkulose) dem Tuberkulin gegenüber von Anfang an vollkommen refraktär. Die außerordentlich große Zahl der Präparate, mit denen im Laufe der Jahrzehnte eine Weiterentwicklung der Tuberkulinbehandlung versucht wurde, und die prinzipiellen Unterschiede der empfohlenen Methoden machen es nicht gerade leichter, ein objektives Bild der Tuberkulinwirkung und der Erfolge der Tuberkulinbehandlung zu geben. Die Bedeutung der Darstellung des Tuberkulins durch Robert Koch beruht auch heute noch mehr auf der Spezifität seiner Beziehung zum Erreger der Tuberkulose, die durch v. Pirquets lokalen Nachweis der Allergie nach stattgehabter tuberkulöser Infektion unsere Kenntnis der Pathogenese und Epidemiologie der Tuberkulose eminent gefördert hat, als auf seiner umstrittenen klinisch diagnostischen und therapeutischen Brauchbarkeit; aber nur die letztere soll uns hier beschäftigen.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Ulrici, H. (1924). Spezifische und unspezifische Reizbehandlung der Tuberkulose. In: Diagnostik und Therapie der Lungen- und Kehlkopf-Tuberkulose. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29118-4_11

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