Zusammenfassung
Das lebende Gewebe des menschlichen Körpers enthält etwa 78 bis 80% Wasser und 20–22% feste Substanz. Diese feste Substanz besteht zu etwa 85% aus Eiweißstoffen. Chemisch sind die Eiweißstoffe kolloidale Polypeptide. Sie bestehen aus 16–17 verschiedenen Aminosäuren, die durch die sogenannte Peptidbindung miteinander verknüpft sind. Die Zahl und Menge der Aminosäuren, die jedes Eiweiß zusammensetzen, ist verschieden, und darauf beruhen die Unterschiede der einzelnen Eiweißkörper. Die Eiweißkörper der Nahrung werden bei der Verdauung im Magen und Dünndarm zerlegt, und dabei werden die Peptidbindungen gelöst. Die einzelnen Aminosäuren werden als solche resorbiert. Der größte Teil von ihnen wird verbrannt und liefert dabei Wärme wie andere Nahrungsstoffe. Der Kohlenstoff wird zu Kohlensäure, der Wasserstoff zu Wasser, der Stickstoff, der in jeder Aminosäure enthalten ist, zu Harnstoff. Der Schwefel, der in einer Aminosäure, dem Cystin, und somit in den meisten Eiweißstoffen enthalten ist, wird zu Schwefelsäure. Harnstoff und schwefelsaure Salze werden im Harn ausgeschieden. Ein zweiter Teil einzelner Aminosäuren dient besonderen Aufgaben im Körper, bildet Hormone oder anderes. Ein dritter Anteil wird verwendet, um neue Körpersubstanz zu bilden und verbrauchte zu ersetzen, indem die Aminosäuren wieder zu Eiweißkörpern zusammengefügt werden. Da das Nahrungseiweiß von dem aufzubauenden Körpereiweiß in der Regel verschieden ist, werden die Aminosäuren in anderer Zahl und Art zusammengefügt.
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Kestner, O., Knipping, H.W. (1928). Der Bedarf des Menschen an stickstoffhaltiger Substanz (Eiweiß). In: Die Ernährung des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29043-9_2
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