Zusammenfassung
Bet den bisher besprochenen Dampfmaschinen tritt der Dampf an dem-selben Zylinderende ein und aus; bet ben Dampfmaschinen mit Schiebersteuerung find außerdem die Dampfeinlaßkanäle am Zylinder zugleich die Dampfauslaßkanäle. Der Dampf wechselt bet diesen Dampfmaschinen, nachdem er den Kolben von dem einen zum anderen Hubende getrieben hat, seme Strömungsrichtung und strömt während der Ausströmungs-periode mit dem Kolben wieder zurück. Man nennt solche Dampfmaschinen daher zum Unterschiede von den neuerdings aufgekommenen Gleichstrom-dampfmaschinen auch Wechsetstromdampfmaschinen. Da sich der Dampf bei seiner Ausdehnung abkühlt, finb bei bieser Maschine die Zylinderenden bzw. auch die Dampfkanäle abwechselnd von heißem oder kühlem Dampf bespült, wobei dem einströmenden heißen Dampf durch die abgekühlten Wandungen Wärme entzogen wird. Diese Wärmeverluste sind um so großer, je größer der Spannungsabfall im Zylinder ist. Es führte daher die An-wendung hoher Dampfspannungen und des hocherhitzten Dampfes im wesentlichen mit zum Bau von Zweifach- und Dreifachexpansionsmaschinen. Wenn diese Maschinen auch teurer sind als Einztylindermaschinen, so be-sitzen sie doch den Borzug geringen Dampfverbrauches. Die scharfe Kon-kurrenz, die die Dampfturbine namentlich den größeren Dampfmaschinen bereitete, gab den Anlaß zum Bau der Gleichstromdampfmaschine. Ber-wirklicht wurde biefer Gedanke durch Prof. Stumpf in Eharlottenburg, nach bessen Angaben im Jahre 1908 die erfte Gleichstromdampfmaschine hergestellt wurde. Bei der Gleichsiromdampfmaschine wird der Dampf, wie fchon der Name andeutet, im gleichbleibenden Richtungsstrome aus-genutzt. Er tritt, wie gig. 71 und 75 zeigen, durch die Einlaßventile, die in den Zylinderdeckeln eingebaut sind, in den Zylinder ein und, nachdem der Kolben am anderen Hubende angelangt ist, durch Auslaßschlitze in der Zylindermitte wieder aus. Die Strömungsrichtung des Dampfes bleibt daher stets unverändert gleich.
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Morgner, F.D. (1924). Die Gleichstromdampfmaschine. In: Die Maschinistenschule. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28968-6_12
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