Zusammenfassung
Die große Rolle der pflanzlichen Zellwand und ihrer Fähigkeit, sich elastisch spannen zu lassen, lernten wir schon bei den Turgorbewegungen kennen, bei denen die Energie der elastisch gespannten Wand ausgenutzt wird. Während es sich hierbei um den Ausgleich „positiver“ Wandspannungen handelt, gibt es andere Bewegungstypen, bei denen gerade „negativ“ gespannte, d. h. überdie elastische Gleichgewichtslage hinaus nach innen, zum Zentrum der Zelle hinein elastisch gespannte bzw. deformierte Wände wichtig sind (Abb. 90). Dabei kann sowohl das negative Spannen selber (analog zur Bewegung durch positives Spannen, also durch Turgorerhöhung), als auch der Ausgleich der entstandenen Spannungen (analog zur Bewegung durch Entspannung positiv gespannter Wände) zu Bewegungen führen. Ganz entsprechend den Bewegungen durch positives Spannen und Entspannen verlaufen die Bewegungen stets langsam, wenn sie auf dem Spannvorgang, dagegen in einigen Fällen schnell, wenn sie auf dem Ausgleich der Spannungen beruhen. — Einen Übergang zwischen den Bewegungen durch positive und negative Wandspannung stellen eigentlich die S. 91 besprochenen durch Deformierung der Zellen (bzw. durch Deformationsausgleich) entstehenden Bewegungen dar; denn hierbei sind ja Zellen wichtig, deren Wände in einzelnen Teilen positiv, in anderen Teilen negativ gespannt sind.
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Literatur
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Bünning, E. (1939). Bewegungen durch negative Wandspannungen. In: Die Physiologie des Wachstums und der Bewegungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28932-7_8
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