Zusammenfassung
Aus unserer bisherigen Darstellung geht hervor, daß der Frömmigkeit Salzmanns und seiner Religiosität ein starker realistischer Zug anhaftet. Er verliert sich nicht in seinem Glauben und Vertrauen an geistige und religiöse Werte, die in irgendeiner Sphäre als vorhanden angenommen werden. Er steht mit beiden Füßen auf der Erde im harten Lebenskampf und seine Religiosität wächst aus innerster Bindung heraus und ist mit dem Leben verbunden. Es geht ihm in seiner Weltanschauung (Philosophie) und in seiner Religion um die Erfassung des Wirklichen, nicht irgendwelcher abgelöster Werte oder Ideen. Die Erfassung des Wirklichen aber wird bestimmt durch die Strukturen unseres Bewußtseins. Diese sind bei den verschiedenen Grundtypen verschieden. Denn „die verschiedenen Betrachtungsweisen der einzelnen Wissenschaften gründen ganz wesentlich in den Verschiedenheiten der geistigen Strukturen, die sich in ihnen betätigen“1. Damit sind an die verschiedenen psychischen und psychophysischen Typen auch verschiedene Arten des Gesamt-Welterlebens und damit auch des Werterlebens, insbesondere des religiösen Werterlebens gebunden. „Was dem einen unleugbare Wahrheit ist, wird von dem anderen als Irrtum verworfen und von dem Dritten als Problem angesehen... Keine (sc. Meinung) ist der anderen vollkommen gleich, so wenig als zwei Gesichter gefunden werden, die einander in allen Stücken ähnlich wären. Den Grund von dieser Verschiedenheit darf man nicht weit suchen, er liegt in der unendlich großen Mannigfaltigkeit der Dinge, die auf den Menschen wirken, und seine Vorstellungsart bewirken.“2 Es gibt also eine Mannigfaltigkeit unter den Meinungen der Menschen, die von Gott gewollt und von ihm selbst eingeführt ist. Wie in der Pflanzen- und Tierwelt größte Mannigfaltigkeit herrsche, so wolle Gott, daß auch im Geisterreich eine nicht minder große Mannigfaltigkeit herrschen solle.
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Literatur
Salzmann vertritt also in seiner Frömmigkeit und seiner Gläubig-
Jaensch: Die Fortbildung der Eidetik, S. 936f.
Jaenson: Die Fortbildung der Eidetik, S. 936f.
Salzmann: 2 Verehrung Jesu, 5. Slg. der Gottesverehrungen, S. 20f.
a. a. O. S. 21f.
a. a. O. S. 22f.
a. a. O. S. 24. ’ a. a. O. S. 32.
Salzmann: 18. Gottesverehrung, 2. Slg., S. 99.
Leese, Kurt: Die Religion des protestantischen Menschen.
Vgl. S. 44.
Schreiber, S. 82f.
Leese, Kurt: Die Religion des protestantischen Menschen, S. 169f.
Schreiber, S. 11.
Vgl. Schreiber, S. 12.
Vgl. Kreyenberg, S. 35.
Salzmann: 27. Gottesverehrung, 3. Slg., S. 49.
Salzmann: Christliche Hauspostille, 1. Bd., 4. Predigt.
Salzmann: 10. Gottesverehrung, 1. Slg., S. 173.
Siehe dazu, was Salzmann zur Erklärung des Symbols und der Inschrift. welche sich über dem zweiten Hause der Schnepfenthaler Erziehungsanstalt befindet, geschrieben hat: „Dieses E. A. N. mit dem darunter stehenden Spaten rief mir also immer zu: Wirst du stets der Natur treu bleiben, zur Erreichung deiner Zwecke die einfachsten Mittel wählen, mehr Handeln als Sprechen und dabei dein Vertrauen auf Gott setzen, so — wirst du siegen.“ (Im Morgenblatt Nr. 235, 1. 10. 1810, S. 940.)
Jaensch: Pestalozzi, S. 24.
Salzmann’ „Bote“ 1808, S.4: „Denk, daß zu deinem Glück dir niemand fehlt als du!” Vgl. S. 30.
Jaensch: Zur Neugestaltung des deutschen Studententums, S. 33.
Mahnre, Dietrich: Die Rationalisierung der Mystik bei Leibniz und Kant, S. 9.
a. a. O. S. 10.
Leese, Kurt: Die Religion des protestantischen Menschen, S. 291f.
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Schwab, W. (1941). Nähere Beleuchtung der inneren Struktur dieses Typus hinsichtlich seiner religiösen Haltung und die innere Verwandtschaft Salzmanns mit den besonderen Trägern dieser Religion. In: Die Religiosität des Christian Gotthilf Salzmann. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28917-4_4
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