Zusammenfassung
Die bisher erworbenen Kenntnisse erlauben uns schon, eine ganze Reihe von Erscheinungen, die bei den magmatisch gebildeten Gesteinen zu beobachten sind, zu verstehen. Wir wollen zunächst die Arbeitshypothese zugrunde legen, daß diese Gesteine aus Schmelzflüssen erstarrt sind, deren Bestandteile Schmelzpunkte in der Höhe wie die bisher behandelten Silikate besitzen. Wir werden später sehen, daß diese Hypothese nicht ausreicht, daß auch noch „leichtflüchtige“ Stoffe eine Rolle spielen, die wie das Wasser sehr niedrige Schmelz- und Siedepunkte haben. Durch sie wird das im folgenden zu entwerfende Bild noch etwas verändert werden, aber eine Reihe von Grundtatsachen bleibt bestehen. Die wohl auffälligste Erscheinung bei den aus dem Schmelzfluß entstandenen magmatischen Gesteinen ist, daß wir von hellen quarzreichen leichten Gesteinen alle Übergänge bis zu kieselsäurearmen dunklen schweren Gesteinen haben. Immer wieder hat man versucht, diese Mannigfaltigkeit durch Veränderung eines einzigen Urmagmas zu erklären. Dieses Bestreben hat seinen tieferen Grund darin, daß bei der Entstehung der Erde, ganz gleich wie man sie sich im einzelnen vorstellt, eine gleichförmige, zunächst schmelzflüssige Silikathülle angenommen wird, in der erst später Veränderungen einsetzten. Einen Teil dieser Veränderungen kann die oben erwähnte Mischkristallbildung mit unvollständiger Gleichgewichtseinstellung erklären. Aus einem Magma sollen zunächst anorthitreiche Plagioklase ausgeschieden werden. Diese sind schwerer als die Schmelze, sie sinken in dem Schmelzherd unter und entziehen sich der Reaktion mit der umgebenden Schmelze. Dadurch wird diese reicher an Albit. Wir bekommen eine kontinuierliche Ausscheidungsfolge, etwa vom Bytownit in der Tiefe des Schmelzherdes an, bis zum Oligoklas oder Albit im oberen Teil.
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Correns, C.W. (1949). Die magmatische Gesteinsbildung. In: Einführung in die Mineralogie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28818-4_6
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