Zusammenfassung
Der Haushaltsplan, auch als Budget oder Etat bezeichnet, ist recht eigentlich das Zentrum der öffentlichen Finanzwirtschaft, deren Ziele und Pläne, Größenordnungen und Grenzen darin ihren zahlenmäßigen Ausdruck und Niederschlag finden; als „Hauptbuch des Staates“ veranschlagt er alljährlich das „zu Zahlen geronnene Schicksal der Nation, das es zu gestalten gilt“1.
„Humanas actions non ridere, nun lugere, neque detestari, sed intelligere.“
(Spinoza, Tractatus politicos)
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Literatur
HEn cio, K.: Das Budget, Bd. I—III, Tübingen 1949/51; ders.: Haushaltfibel, Schriftenreihe des Bundes der Steuerzahler, H. 1, Bad Wörishofen 1953, S.
Heinig, K.: Das Budget, Bd. I, a. a. O., S. 12.
Heinig versteht unter Budget nicht nur den Voranschlag oder Plan, sondern „die in einem Zahlenkörper für ein Jahr zusammengefaßten Staatsfinanzen, und zu diesen gehören die einzelnen Stadien der Vorbereitung ebenso wie die der Abrechnung; sie alle sind das Budget in seinen einzelnen Phasen… Was ein,Budget` im funktionellen Sinne ist, wird völlig klar, wenn man es nicht nur als gegenübergestellte Ausgaben und Einnahmen, sondern plastisch auffaßt; als zwei Zahlenstauwerke, die eine Zeitperiode — in der Regel ein Jahr — beginnen und abschließen.“ (Das Budget, Bd. I, a. a. O., S. 14f.)
Amonn, A.: Grundsätze der Finanzwissenschaft, 1. Teil, Bern 1947, S. 83.
JÈZE, G.: Allgemeine Theorie des Budgets, deutsche Ausgabe von F. NEUMARK, Tübingen 1927, S. 35.
Weichmann, H. u. Wawrczeck, C.: Neuordnung der öffentlichen Haushalte, Hamburg 1952, S. V.
Heinig, K.: Das Budget, Bd. II, a. a. O., S. 34.
Neumark, F.: Theorie und Praxis der Budgetgestaltung, a. a. O., S. 555.
Heinig, K.: Das Budget, Bd. I, a. a. O., S. 15.
Neumark, F: Der Reichshaushaltsplan, Jena 1929, S. 115 ).
Vialon, F. K.: Haushaltsrecht, a. a. O., S. 338f.
Jkze, G.: Allgemeine Theorie des Budgets, a. a. O., S. 223.
Die Ausnahmen sind in der Praxis sehr umfangreich und bedeuten in ihrer Gesamtheit eine Beeinträchtigung der vollen Übersichtlichkeit der öffentlichen Finanzführung.“ Vialon, F. K.: Haushaltsrecht, a. a. O., S. 338f.
Die Abschaffung der Zerspaltung des Haushaltes in ein ordentliches und außerordentliches Budget würde in Deutschland einen großen Fortschritt im Sinne der Übersichtlichkeit und Klarheit bedeuten“, schrieb W. LOTZ in einer rückblickenden Betrachtung. (Die deutsche Staatsfinanzwirtschaft im Kriege, Stuttgart 1917, S. 7f.)
Neumark, F.: Der Reichshaushaltsplan, a. a. O., S. 200.
Jhze, G.: Allgemeine Theorie des Budgets, a. a. O., S. 257.
Neumark, F.: Theorie und Praxis der Budgetgestaltung, a. a. O., S. 580. 8 Vgl. § 44.
In der Budgetgeschichte wird dieses Prinzip auf die sog. Appropriationsklausel von 1665 zurückgeführt. Vgl. § 9.
Bis einschließlich 1959 lief das Haushaltsjahr vom 1. April bis 31. März. Das letzte dieser Haushaltsjahre endete am 31. März 1960. Nach Einschaltung eines Rumpfhaushaltsjahres vom 1. April bis 31. Dezember 1960 decken sich seit 1961 Haushaltsjahr und Kalenderjahr.
Vialon, F. K.: Haushaltsrecht, a. a. O., S. 350.
Vgl. Vialon, F. K.: Haushaltsrecht, a. a. O., S. 676.
Die Höhe dieser Bindungsermächtigungen belief sich zeitweilig auf bis zu 17 Mrd. DM und die Zweifel, daß diese Mittel in der geplanten Weise überhaupt verausgabt werden könnten, bestätigten sich mehrmals; vgl. hierzu: Grünebero, G.: Die Hypothek der Bindungsermächtigungen, in: Der Volkswirt, 1958, Nr. 21, S. 906f.
Vialon, F. K.: Haushaltsrecht, a. a. O., S. 86.
Art. 1 des StraBenbaufinanzierungsgesetzes vom 28. 3. 1960. 8 Abschn. VII des Verkehrsfinanzgesetzes vom 6. 4. 1955.
Man versteht darunter die rechnerische Zusammenfassung aller Staatskassen und die rechtliche Wirkung der Schuldbefreiung bei Zahlung an eine dieser Kassen, selbst wenn sie im gegebenen Fall nicht die eigentlich „zuständige“ war.
Vgl. Lorz, W.: Finanzwissenschaft, 2. Aufl., Tübingen 1931, S. 102 ff.
Moll, B.: Lehrbuch der Finanzwissenschaft, Berlin 1930, S. 69ff.
Gerlofe, W.: Die öffentliche Finanzwirtschaft, a. a. O., S. 458ff.
Amonn, A.: Grundsätze der Finanzwissenschaft, a. a. O., S. 90 ff.)
Vgl. Vialon, F. K.: Haushaltsrecht, a. a. O., S. 894f.
Zur Definition der haushaltsrechtlichen Begriffe siehe Vialon, F. K.: Haushaltsrecht, a. a. O., S. 294ff.
Grüneber, G.: Alpdruck der Haushaltsreste, in: Der Volkswirt, 1958, Nr. 20, S. 859.
Vgl. hierzu im einzelnen HEINIG, K.: Haushaltsfibel, a. a. O., S. 52 ff. sowie das ebenda (S. 55) entnommene Schaubild (Abb. 1).
Theoretisch hat man das Vetorecht immer dem Minister der Finanzen zugebilligt, praktisch ist aber der Budgetminister der wichtigere, denn er hat bugetäre Kontrollrechté gegenüber der Verwaltung. In der französischen Finanzkrise vom 9. Juni 1924 bis 23. Juli 1926 wurden zwölf Finanzminister verbraucht.“ (HEINI6, K.: Das Budget, a. a. O., Bd. II, S. 250.)
Vgl. hierzu: Der Finanzminister, Institut Finanzen und Steuern, H. 32, Bonn 1954.
Klee, F.: Das Haushaltsrecht des Bundes und der Länder, München u. Berlin 1951, S. 5.
Zum Haushaltsplan der Lander allgemein und zu speziellen Haushaltsvorschriften der einzelnen Lander siehe: Vialon, F. K.: Haushaltsrecht, a. a. O., S. 1117ff.
Entwurf des Haushaltsplanes“ ist der offizielle Terminus für diese Phase der Aufstellung des Haushaltsplanes gemäß § 20 RHO. Die gebräuchliche Terminologie ist jedoch uneinheitlich; es findet sich statt dessen auch häufig die Bezeichnung Haushaltsvoranschlag, obwohl der Begriff,,Voranschlag” in der Gesetzessprache die Einnahmen-und Ausgabenzusammenstellung der einzelnen Ressorts bezeichnet.
Siehe hierzu: Smithies, A.: The Budgetary Process in the United States, New York-Toronto-London 1955, S. 101 ff.; BURK.HEAD, J.: Government budgeting, New York-London 1956, S. 83ff.
Zur Methode der Budgeterstellung in England siehe: Brittain, H.: The British Budgetary System, London 1959, S. 19ff.
I Vgl. Rolph, E. R. und Break, G. F.: Public Finance, New York 1961, S. 53 f. 2
Harris, L C: Das Finanz-und Steuersystem der Vereinigten Staaten von Amerika, in: Handbuch der Finanzwissenschaft, 2. Aufl., Bd. 3, a. a. O., S. 423.
Reichshaushaltsordnung (RHO), Wirtschaftsbestimmungen für die Reichsbehörden (RWB), Reichskassenordnung (RKO).
Vialon, F. K.: Haushaltsrecht, a. a. O., S. 518.
Heinio, K.: Das Budget, Bd. I, a. a. O., S. 167.
I Neumark, F.: Theorie und Praxis der Budgetgestaltung, a. a. O., S. 570. 2 § 26 Abs. 5 RHO; § 47 RWB.
Neumark, F.: Theorie und Praxis der Budgetgestaltung, a. a. O., S. 571.
Vgl. hierzu HELD, G.: Theorie der Kameralrechnung, Wiesbaden 1951
Winkelmann, H.: Kameralistische und kaufmännische Rechnungslegung in öffentlichen Verwaltungen und Betrieben, Berlin 1950
Schnettler, A.: Öffentliche Betriebe, Essen 1956, S, 184ff
Schnettler, A, and Ahrens, H.: Art. Rechnungswesen, in: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, 8. Bd., Stuttgart — Tübingen — Göttingen 1964, S. 738f.
In the legislature, as in the executive, and probably not more so, budget-making is a political process, conducted in a political arena for political advantage. The legislature, like the budget, will reflect the integrating forces in a government which produce something that may be called city or state or national policy. The legislature, like the budget, will also reflect partisan interest and sectional interests.“ (BURKaEAD, J.: Government budgeting, a. a. O., S. 307.)
So beispielsweise LOTZ, W.: Finanzwissenschaft, a. a. O.; HEINIG, K.: Das Budget, a. a. O.
Muscrave, R. A.: The Theory of Public Finance, a. a. O., S. 133). Freilich stellt er am Ende seiner feinsinnigen Analyse über die theoretischen Formen der politischen Haushaltsabstimmungen durch den Wähler etwas resigniert fest, daß das Ergebnis „inconclusive“ ist; nicht zu Unrecht betont hierzu Recktenwald, daß diese „einseitig-ökonomische Interpretation” von MusGRAVE durch „ein Studium des Prozesses der soziologisch-politischen Willensbildung, wie er sich tatsächlich vollzieht“, ergänzt und verbessert werden müsse (Recktenwald, H. C.: Eine Theorie der Staatswirtschaft, Bemerkungen zu Richard A Musgraves Werk „The Theory of Public Finance”, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Band 176, 1963, S. 84 ).
Schiller, Friedrich v.: Gedichte, III. Periode, in: Sämtliche Werke, Bd. I, Stuttgart 1873, S. 346.
Le Box, G.: Psychologie der Massen, in: Kröners Taschenausgabe, Bd. 99, Stuttgart 1950, S. 16.
Juxo, C. G.: Psychologische Typen, 8. Aufl., Zürich 1950.
Le Box, G.: Psychologie der Massen, a. a. O.
Helpritz, H.: Allgemeines Staatsrecht, 5. Aufl., 1949, S. 47.
Sonal, Kripal Singh: Urteilsbildung im sozialen Kraftfeld, Göttingen 1953, S. 14.
Knower, F. H.: Experimental studies of changes in attitudes. — A study of the effect of oral argument on changes of attitudes, Journal of Social Psychology, Bd. 6, 1953, No. 3.
Sherif, M.: A study of some Social Factors in Perception, Archives of Psychology, 1935, No. 187; ders.: Group Influences upon the Formation of Norms and Attitudes, Readings in Social Psychology, New York 1947.
Jenness, A.: The Role of Discussion in Changing Opinion Regarding a Matter of Fact, Journal of Abnormal and Social Psychology, Bd. 27, 1932/33.
Hofstätter, Peter R.: Gruppendynamik, Kritik der Massenpsychologie, rowohlts deutsche enzyklopädie, Bd. 38, Hamburg 1957.
Hofstätter, Peter R.: Gruppendynamik, a. a. O., S. 21 f.
Mac Dougall, William: The Group-Mind, a sketch of the principles of collective psychology, with some attempt to apply them to the interpretation of national life and character, Cambridge 1920, S. 55.
Reiwald, P.: Vom Geist der Massen, in: Handbuch der Massenpsychologie, 3. Aufl., Zürich 1948, S. 178.
Über das Verhalten des Menschen zum Gelde vgl. Schmölders, G.: Ökonomische Verhaltensforschung, a. a. O., S. 237ff.
Kurn, M.: Herrschaft der Experten, Gewerkschaftliche Monatshefte, Februar 1959, S. 65ff.
Gehlen, A.: Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt, 5. Aufl., Bonn 1955, S. 328.
Hofstlitter, Peter R.: Die Psychologie der öffentlichen Meinung, Wien 1949, S. 4.
SCHMörnERS, G.: Die Politiker und die Währung, Bericht über eine demoskopische Untersuchung der Meinungsbildung in Finanz-und Währungsfragen im Dritten Deutschen Bundestag, Schriftenreihe zur Geld-und Finanzpolitik, Bd. VI, Frankfurt (Main) 1959.
Schmölders, G.: Die Politiker und die Währung, a. a. O., S. 135f.
Siehe hierzu insbesondere: Dechamps, B.: Macht und Arbeit der Ausschüsse, Der Wandel der parlamentarischen Willensbildung, Meisenheim am Glan 1954
Eschenburg, TH.: Staat und Gesellschaft in Deutschland, Stuttgart 1956, S. 547ff
Burneleit, H.: Feindschaft oder Vertrauen zwischen Staat und Wirtschaft?, Frankfurt (Main) 1961, S. 53f.
I Lambacu, W.: Die Herrschaft der 500, Hamburg und Berlin 1926, S. 44
Ecmurss, B.: Macht und Arbeit der Ausschüsse, a. a. O., S. 61.
Breitling, R.: Die Verbände in der Bundesrepublik, Meisenheim am Glan 1955, S. 128ff.
Vgl. hierzu Hansmeyer, K. H.: Finanzielle Staatshilfen für die Landwirtschaft, a. a. O., S. 93f.
S Dechamps, B.: Macht und Arbeit der Ausschüsse, a. a. O., S. 80. 4 Ders.: ebenda, S. 80.
Den Endpunkt dieser Entwicklung bildet das Zweiparteiensystem, das die vielerlei politischen Meinungsverschiedenheiten der Wähler gewissermaßen auf eine einzige Alternative zusammenstreicht. Vgl. MAC IVER, R. M.: Regierung im Kräftefeld der Gesellschaft, Frankfurt 1947, S. 205.
Schmölders, G.: Ist die Aktie steuerlich diskriminiert? Ein Beitrag zum Konflikt zwischen formaler und wirtschaftlicher Betrachtungsweise im Steuerrecht, in: Steuer und Wirtschaft, 31. Jg., Nr. 3, März 1954.
Dechamps, B.: Macht und Arbeit der Ausschüsse, a. a. O., S. 148.
Bergsträsser, L.: Die Problematik des deutschen Parlamentarismus, Schriftenreihe der Hochschule für politische Wissenschaften, H. 7, München 1951, S. 9.)
Darauf bezieht sich der berühmte Ausspruch des nachmaligen preußischen Finanzministers V Hansemann in der Sitzung des Vereinigten Landtags vom B. 6. 1847 bei der Erörterung eines „Antrages auf Ausführung der preußischen Ostbahn mittels Staatsschatzes“: „In Geldsachen hört die Gemütlichkeit auf.” (Nach W. Däbritz: David Hansemann und Adolph V. Hansemann, Krefeld 1954, S. 17.)
Mendelssohn, Peter DE: Unbehagen in Westminster, Der Monat, Maiheft 1953.
Weber, MAX: Parlament und Regierung im neugeordneten Deutschland, in: Gesammelte politische Schriften, München 1921, S. 129.
Weber, MAX: Wirtschaft und Gesellschaft, 4. Aufl., 2 Halbb., Tübingen 1956, S. 550.
Büro von lat. burrus = feuer-, scharlachrot, franz. bure = grober Wollstoff. Die in den Amtsräumen aufgestellten Schreib-und Zahltische wurden mit einem solchen roten Wollstoff überzogen und daher bureau genannt. Das Wort Bürokratie = Schreibtischherrschaft soll in der Mitte des 18. Jahrhunderts als Schimpf-und Spottwort entstanden sein und wird dem Physiokraten V. DE GOURNAY zugeschrieben, von dem auch der Satz des „Laissez faire...“ stammen soll. Immerhin ist psychologisch interessant, daß der Begriff Bürokratie seine ethymologische Zusammensetzung einer negativen Attitüde gegenüber dem Lästigen und dem Abhängigsein verdankt; vgl. hierzu: EscHEN-suit% Ta.: Staat und Gesellschaft in Deutschland, a. a. 0., S. 715, und EMOE, C. A.: Art. Bürokratisierung, in: Wörterbuch der Soziologie, hrsg. von W. BERNSDORF und FR. BULow, Stuttgart 1955, S. 71.
Eine eigenständige Bürokratieforschung auf breitester Grundlage hat sich vor allem in den letzten Jahrzehnten in den USA entwickelt. Einen Überblick über die politische und soziologische Problematik gibt Merton, R. K., u. a.: Reader in Bureaucracy, Glencoe, Ill., 1952. In neuerer Zeit ist im deutschen Sprachbereich die Studie von L. MORSTETN MARx bekanntgeworden, die das Bürokratieproblem aus der Sicht des Soziologen, Juristen und Verwaltungspraktikers hervorragend durchleuchtet (MoRSTEnr MARx, L.: The Administrative State, An Introduction to Bureaucracy, Chicago 1957, deutsch: Einführung in die Bürokratie, Eine vergleichende Untersuchung über das Beamtentum, Neuwied 1959). — Darüber hinaus versucht die amerikanische Bürokratieforschung in dem speziellen Zweig der „Administrative Science“ eine umfassende Allgemeine Verwaltungslehre durch eine Synthese von Verwaltungswissenschaft und Sozialwissenschaften, vor allem der Betriebswirtschaftslehre, aufzubauen. Diesem Zweck dient besonders die von der Graduate School of Business and Public Administration an der Cornell University in Ithaca, N. Y., herausgegebene Zeitschrift „Administrative Science Quarterly”, deren hervorragende Publikationen in Deutschland bisher mehr von der Soziologie und der politischen Wissenschaft, als von der Betriebswirtschaftslehre und der Verwaltungswissenschaft aufgegriffen wurden
Vgl. Ott, D.: Der Beitrag der „Administrative Science“ zur Entwicklung einer Allgemeinen Verwaltungslehre, unveröff. Diplomarbeit, Köln 1962.
Die Anfänge bürokratischer Verwaltungsformen lassen sich bis in die Frühkulturen des alten Ägypten (Sklavenbiirokratie) und China (Mandarine) zurückverfolgen. Die römischen und byzantinischen Kaiser begründeten mit ihrer Hilfe gewaltige Reiche; besonders die römischen Statthalterbürokratien besaßen nahezu autonome Macht mit weitreichenden finanzpolitischen Kompetenzen. Danach trat ein gewisser Bruch ein; besonders der Feudalismus war zutiefst unbürokratisch (MAX WEBER). So standen denn auch die Eroberer der Neuen Welt staunend vor den Staats-und Wirtschaftsbürokratien der Inkas und Azteken.
Die eigentliche Geburtsstätte der Bürokratie im heutigen Sinne ist der moderne Staat, der sich vom Feudalismus befreit hatte und daher einen unpolitischen Beamtenapparat brauchte. Vielfach wurde das Beamtentum Träger des wissenschaftlichen Fortschritts; so ist der Kameralismus gewissermaßen eine „bürokratische Theorie der Wirtschaftspolitik“, und auch die STEINschen Reformen entstammen nicht zuletzt der im Geiste des Liberalismus geschulten Bürokratie. Vgl. hierzu: KERN, E. A.: Art. Beamter, in: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, 1. Bd., Stuttgart — Tübingen — Göttingen 1956, S. 695 ff.; KÖNIG, R.: Art. Bürokratisierung, in: Soziologie, Fischer Lexikon, Bd. 10, Frankfurt (Main) 1958; Brecht, A.: Art. Bürokratie, in: Staatslexikon, Bd. 2, 6. Aufl., Freiburg 1958, Sp. 327ff.
Gehlen, A.: Bürokratisierung, Vortrag gehalten auf dem X. Deutschen Soziologentag in Detmold vom 16. bis 18. Oktober 1950, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie, N. F. 3. Jg., 1950/51, Köln-Opladen 1950, S. 198.
Emge, C. A.: Art. Bürokratisierung, in: Wörterbuch der Soziologie, a. a. O., S. 73.
Eschenburg, Tu.: Last und Leid der Bürokratie, in: Der Volkswirt, B. Jg., 1954, Nr. 29, S. 10.
König, R.: Art. Bürokratisierung, a. a. O.
Zit. nach Emge, C. A.: Stichwort Bürokratisierung, a. a. O.
Weber, Max Wirtschaft und Gesellschaft, a. a. O., S. 690.
Silone, Ignazio: Die Schule der Diktatoren, Zürich-New York 1938.
Utley, Freda: The high cost of vengeance, Deutsche Ausgabe Hamburg 1950
Gheorgiu, Constantin V.: 25 Uhr, Stuttgart 1950. Vgl. hierzu jedoch auch die interessante und mitunter gegensätzliche Thesen vertretende Studie von H. v. BORCH (Obrigkeit und Widerstand, Tübingen 1954), in der dieser u. a. die „bürokratische Gehorsamsverweigerung“ und die „unleugbare Bedeutung der zivilen und militärischen Bürokratie für den Widerstand gegen die totalitäre Macht” vor dem Hintergrund des Kapp-Putsches und des Attentats vom 20. Juli kritisch beleuchtet.
Gehlen, A.: Bürokratisierung, a. a. O., S. 197f. Zu der Verschiedenartigkeit der beamtenrechtlichen Statusdefinitionen in einzelnen Ländern vgl. Morstein Marx, L.: Einführung in die Bürokratie, a. a. O., S. 67ff.
Gehlen, A.: Bürokratisierung, a. a. O., S. 198.
Schmölders, G.: Expansion der Staatswirtschaft, Europa-Archiv, 1948, 11. Folge, S. 1677ff.
Eine anschauliche Darstellung des Zusammenhangs zwischen der Entwicklung der Industriegesellschaft und des großbetrieblichen Staatsapparates gibt L. Mox,Stein MARX in den beiden ersten Kapiteln seines Buches (Einführung in die Bürokratie, a. a. O.).
Vgl. unten §§ 21–23. Siehe auch Hansmeyer, K. H.: Der Weg zum Wohlfahrtsstaat, Wandlungen der Staatstätigkeit im Spiegel der Finanzpolitik unseres Jahrhunderts, Frankfurt (Main) 1957.
Als Kriterien der bürokratischen Verwaltungsform gelten nach MAX WEBER: Feste Kompetenzabgrenzung, Amtshierarchie und Instanzenzug, Aktenkundigkeit, Fachschulung und Fachwissen, Anstellung, Gehalt, Pension, Avancement (Wirtschaft und Gesellschaft, a. a. O., S. 559ff.).
Eschenburg schätzt die Höhe des Aufwandes für diese auBerstaatlichen Bürokratien auf gut die Hälfte des Aufwandes der staatlichen Bürokratie (Last und Leid der Bürokratie, a. a. O., S. 10).
I Eschenburg, Tx.: Last und Leid der Bürokratie, a. a. O., S. 10.
Vgl. hierzu: Haaser, FR.: Bedeutung und Gestaltung von Auslese, Ausbildung und Fortbildung in der öffentlichen Verwaltung im Vergleich zur Privatwirtschaft, in: Welche Erfahrungen der Betriebswirtschaft können Staat und Kommunen für die wirtschaftliche Gestaltung ihrer Verwaltung und ihrer Ausgaben übernehmen? Gutachten erstattet im Auftrage des Bundesministers der Finanzen, Studien der Forschungsstelle für Staats-und Kommunalwirtschaft e. V., Bd. 2, Göttingen 1958, S. 86ff.
Parkinson, C. N.: Parkinsons Gesetz und andere Untersuchungen über die Verwaltung, Stuttgart 1958.
Decuamrs, B.: Macht und Arbeit der Ausschüsse, a. a. O., S. 69.
Eschenburg, TM.: Last und Leid der Bürokratie, a. a. O., S. 9.
Ein besonders krasses Anschauungsbeispiel für das iTberwuchern der Verwaltungsmaschinerie ist der Lastenausgleich und seine administrative Durchführung. § 302 des Lastenausgleichsgesetzes sieht die Bereitstellung von Mitteln für bestimmte Geschädigte vor. Hierzu erließ das Bundesausgleichsamt eine Weisung über die Ausbildungshilfe vom 24. 2. 1953 mit Anlage zur Weisung über die Ausbildungshilfe vom 26. 3. 1953, eine Sonderanleitung zur Weisung über die Ausbildungshilfe vom 5. 5. 1953, einen RunderlaB vom 5. 5. 1953 und eine ergänzende Weisung über die Ausbildungshilfe für Lehr-und Anlernlinge vom 5. 5. 1953. Es folgten weitere Änderungen am 18. 1. 1954 und am 27. 2. 1956. Am 28. 3. 1958 wurden die Weisungen in neuer Fassung veröffentlicht, nachdem sie am 14. 6. 1957 durch Durchführungsbestimmungen ergänzt worden waren. Die Durchführungsbestimmungen wurden wiederum geändert am 10. 3. 1958 und am 11. 6. 1959. Diese Vorschriften des Bundesausgleichsamtes werden in jedem einzelnen Bundeslande ergänzt durch laufende Ministerialentschließungen der einzelnen Landesausgleichsämter, deren Zahl von der Entschlußfreudigkeit der einzelnen Landeshauptstädte abhängt.
Vgl. Schmölders, G.: Steuerpolitik und Wirtschaftsordnung, in: Finanzarchiv, N. F. Bd. 7, 1940, S. 206ff.
Dungern, V.: Die Finanzkontrolle im Staat und in den Gemeinden, 1933, 8. 24.
Ein Beispiel hierfür war die „Milliardennacht“ von 1952, in der die Besatzungsbehörden den nächtlich zusammengerufenen Vertretern der Bauwirtschaft überstürzte Bauaufträge im Betrage von Hunderten von Millionen erteilten, um noch vor dem Ablauf der Verausgabungsperiode über die fälligen Besatzungskosten zu disponieren; die Aufträge wurden anschließend allerdings wieder zum großen Teil annulliert.
Terhalle, F.: Die Finanzwirtschaft desStaates u. derGemeinden, a.a.O.,S.47.
Grundlagen und Möglichkeiten einer organischen Finanz-und Steuerreform, Institut Finanzen und Steuern, Bonn 1954, S. 17f.
Geschäftsordnung der Bundesregierung vom 11. 5. 1951, § 26.
Greaves, H. R. G.: Die britische Verfassung, Frankfurt (Main) 1951, S. 123.
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Hamill, K: This is a Bureaucrat, in: Fortune, November 1953.
In der Haushaltsdebatte des Bundestags 1954 sprach der Vorsitzende des Haushaltsausschusses, der Abgeordnete SCHÖTTLE, von der Entmachtung des Parlaments, das gerade beim Etat im Grunde nur noch „Ja“ zu der Regierungsvorlage sagen könne. Der ehemalige Bundesjustizminister DEHLER warnte vor der sich aus dieser Machtvollkommenheit ergebenden Gefahr einer Tïberheblichkeit der Regierung: „Man braucht sich nur der Tatsache bewußt zu werden, daß die,Pressure Groups’ nicht mehr in die,Lobbies` des Parlaments gehen, sondern daß sie die Klinken der Referententüren in den Ministerien putzen, um zu wissen, welche Verschiebung der Machtfülle sich ergeben hat.” (Weiß das Parlament das Budgetrecht zu nutzen?, Die Zeit vom 1. 4. 1954.)
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Präsident J. F. Kennedy, damals noch Senator, in einem Artikel in der „New York Times“, zit. nach HIRSELAND, G., Public Relations in Industrie und Politik, Industriekurier vom 2. 10. 1962, S. 5.)
Kaiser, J. H.: Die Repräsentation organisierter Interessen, a. a. 0., S. 28.
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Weber, Max: Politik als Beruf. Wiederabgedruckt in: Civitas Gentium, Schriften zur theoretischen Soziologie und Soziologie der Politik und Verfassung, Frankfurt (Main) 1947, S. 158.
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Weber, Max: Politik als Beruf, a. a. O., S. 162. GREAVES, M. R. G.: Die britische Verfassung, a. a. O.
Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen, gegründet 1871.
Wirtschaftspartei, Landbund, Aufwertungspartei, Bayerischer Bauern-Bund u. a.; viel Aufsehen erregten Bestrebungen zur Gründung einer Partei der Inhaber von rotgestempelten Tausendmarkscheinen, denen man, da sie im besetzten Gebiet ausgegeben worden waren, auf völkerrechtlichem Wege zu einer Aufwertung verhelfen wollte.
Ein Beispiel ist der „Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten“ (BHE), der zum Rang einer politischen Partei aufgestiegen ist.
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Munro, B. W. B.: The invisible government, New York 1928
Odegard, P.: Pressure Politics, New York 1928
Crawford, K. G.: The Pressure Boys, The Inside Story of Lobbying in America, New York 1939
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Breitling, R.: Die zentralen Begriffe der Verbandsforschung, in: Politische Vierteljahresschrift, Jg. 1, H. 1, 1960, S. 47ff.
Näheres und reichhaltige Literatur bei Heinig, K.: Das Budget, Bd. I, a. a. O., S. 273ff.
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Duverger, M.: Les Partis Politiques, 3. Aufl., Paris 1958, deutsch: Die Politischen Parteien, Tübingen 1959, S. 23ff.)
Burneleit, H.: Feindschaft oder Vertrauen..., a. a. 0., S. 38.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß beispielsweise der Bundesverband der Deutschen Industrie in den Jahren 1949–1958 im Durchschnitt jährlich nicht weniger als 82% seiner Interpellationen an die Ministerien und Bundesämter, nur 7% unmittelbar an Bundestag und Bundesrat richtete (nach HENNIS, W.: Verfassungsordnung und Verbandseinfluß, in: Politische Vierteljahresschrift, 2. Jg., H. 1, 1961, S. 25 ).
I Gast, Lademann, Meznhold: Gesetz über die Investitionshilfe, Schriftenreihe des Deutschen Industrie-und Handelstages, H. 16, April 1962.
Siehe hierzu: Podzus, G.: Der „vorparlamentarische Raum“ als treibende Kraft der Gesetzgebung, dargestellt am Beispiel der Entstehung des Investitionshilfegesetzes, unveröffentlichte Diplomarbeit, Köln 1955.
Hierzu besonders: Puvogel, C.: Der Weg zum Landwirtschaftsgesetz, BonnMünchen-Wien 1957; Hansmeyer, K. H.: Finanzielle Staatshilfen für die Landwirtschaft, a. a. O., S. 60ff; Bethusy - Huo, Viola Gräfin v.: Demokratie und Interessenpolitik, Wiesbaden 1962, S. lff.
Um diese Entwicklung im einzelnen näher zu untersuchen, hat die Gesellschaft für Wirtschafts-und Sozialwissenschaften (Verein für Socialpolitik) eine umfassende Forschungsarbeit in die Wege geleitet, deren erste Ergebnisse unter dem Titel „Das Selbstbild der Verbände“ ( Wissenschaftliche Leitung; G. Schmölders) im Druck vorliegen (Berlin 1965 )
Vgl. auch Hondrich, K. O.: Die Ideologien von Interessenverbänden, Berlin 1963 und Petzold, G.: Der Wettbewerb der Verbände um die Mitwirkung an der Wirtschaftspolitik, Dissertation, Köln 1963.
Allein in Bonn, Beuel und Bad Godesberg wurden bereits Mitte 1952 Büros von mindestens 270 Organisationen gezählt, die dort seit der Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt wie Pilze aus dem Boden schossen und sich u. a. Ausschuß, Bund, Gemeinschaft, Gesellschaft, Institut, Kammer, Kreis, Rat, Kuratorium, Ring, Tag, Verband nennen (Breitlind, R.: „Pressure Groups“ in Bonn?, in: Wort und Wahrheit, Januarheft 1954, und derselbe: Die Verbände in der Bundesrepublik, a. a. O., S. 5 ).
Vgl. hierzu die mit reichhaltiger Literatur versehene Studie von Uthmann, K. J.: Institutionelle Formen der Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaftsverbänden im Ausland, in: Der Staat und die Verbände, a. a. O., S. 56ff.
1 und 2 der Geschäftsordnung des Bundestages: Die Beratungen der Ausschüsse sind nichtöffentlich. Der nichtöffentlichen Sitzung können auf Beschluß des Ausschusses öffentliche Informationssitzungen vorangehen. Zu diesen sind nach Bedarf Interessenvertreter, Auskunftspersonen und Sachverständige, die Presse sowie sonstige Zuhörer zugelassen, soweit es die Raumverhältnisse gestatten.
der Geschäftsordnung des Bundesrates: Die Ausschüsse können Sachverständige anhören.
der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien, besonderer Teil (gekürzt). Zur Beschaffung von Unterlagen für die Vorbereitung von Gesetzen können die Vertretungen der beteiligten Fachkreise herangezogen werden… Verbände, deren Wirkungskreis sich nicht über das gesamte Bundesgebiet erstreckt, sind im allgemeinen nicht heranzuziehen.
Krumeiolz, W.: Wie ein Gesetz entsteht, Berlin-München 1961, S. 106. 2 Legislative Reorganization Act 1946.
In all ages and countries, with amazingly few exceptions, the power of the well-to-do has strongly influenced the course of public affairs. It must inevitably be so and I am not sure that its being so is a matter for either regret or critizism... Democracy is the most expensive form of government known to man; its cost increases as the square of the degree of direct popular participation in it… The money power is no myth in American political life; it is an active, relentless, and for the most part an invisible factor there. But a good deal of the popular antipathy to it rests upon a myth — on the illusion that its activities are invariably detrimental to the best interests of the people as a whole“. (111urrRo, W. B.: The invisible Government, a. a. O., S. 113ff.).
Grabowsxy, A.: Die Politik, ihre Elemente and ihre Probleme, Zürich 1948, S. 228.
Kaiser, J. H.: Die Repräsentation..., a. a. O., S. 221.
Baumert, G.: Meinungsbildung und öffentliche Meinung in der modernen Gesellschaft, in: Die politische Urteilsbildung in der Demokratie, Schriften der Friedrich-Ebert-Stiftung, Hannover 1960.)
Hofstätter, P. R.: Die Psychologie der öffentlichen Meinung, a. a. O., S. 3, 26.
Hofstatter, P. R.: Die Psychologie der öffentlichen Meinung, a. a. O., S. 9.
Die modernen Parlamente sind in erster Linie Vertretungen der durch die Mittel der Bureaukratie Beherrschten. Ein gewisses Minimum von innerer Zustimmung mindestens der sozial gewichtigen Schichten der Beherrschten ist ja Vorbedingung der Dauer einer jeden, auch der bestorganisierten Herrschaft. Die Parlamente sind heute das Mittel, dies Minimum von Zustimmung äußerlich zu manifestieren. Für gewisse Akte der öffentlichen Gewalten ist die Form der Vereinbarung durch Gesetz nach vorheriger Beratung mit dem Parlament obligatorisch, und zu diesem gehört vor allem der Haushaltsplan. Heute wie seit der Zeit der Entstehung der Ständerechte ist die Verfügung über die Art der Geldbeschaffung des Staates, das Budgetrecht, das entscheidende parlamentarische Machtmittel. Solange freilich ein Parlament nur durch Verweigerung von Geldmitteln und Ablehnung der Zustimmung zu Gesetzvorschlägen oder durch unmaßgebliche Anträge den Beschwerden der Bevölkerung gegenüber der Verwaltung Nachdruck verleihen kann, ist es von positiver Anteilnahme an der politischen Leitung ausgeschlossen. Es kann und wird nur,negative` Politik treiben.“ (WEBER, MA% Parlament und Regierung im neugeordneten Deutschland, a. a. O., S. 229.)
Allport, G. W.: Art. Attitudes, in: Handbuch of Social Psychology, hrsg. von C. Murchison, Worcester 1935.
Proebsting, H.: Meinungsforschung und Statistik, Frankfurt 1953, S. 115ff.
Scholten, H.: Die Steuermentalität der Völker im Spiegel ihrer Sprache, Finanzwissenschaftliche Forschungsarbeiten, Köln 1952.
Sichtermann, S.: Geschichte des Bankgeheimnisses, 1. Teil, Frankfurt (Main) 1953; ders.: Bankgeheimnis und Bankauskunft, Frankfurt (Main), 1957
Schubert, W.: Das Bankgeheimnis, in BLATTEI - Handbuch Rechts und Wirtschaftspraxis (Forkel-Kartei), Stuttgart, Lieferung 226 vom 1. 6. 1954.
Stanger: Legislative Measures against tax fraud in Norway, Bulletin for International Fiscal Documentation, Amsterdam 1954, S. 260.
Schmölders, G.: The Taxpayer’s Movement in Europe, in National Municipal Review 1930.
Schmölders, G.: Steuerzahlerbewegung und Verwaltungsreform in den Vereinigten Staaten, in: Reichsverwaltungsblatt, 1929, H. 47; ders.: Steuerzahlerbewegung und Budgetreform in den Vereinigten Staaten, in: Wirtschaftsdienst, 1929, H.42; ders.: Mitarbeit der Steuerzahler an Kommunalaufgaben in USA, in: Zeitschrift für Kommunalwirtschaft, 1929, H. 22.
SCHMÖLDERS, G.: Die Steuerzahlerbewegung in Schweden, Finanzwissenschaftliche Forschungsarbeiten, Köln 1950.
Über Ziele und Arbeit des Bundes der Steuerzahler siehe BREITLING, R.: Die Verbände in der Bundesrepublik, a. a. O., S. 139f.
S Brauer, K.: Art. Steuerzahlerbewegung, in: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Bd. 10, Stuttgart—Tübingen—Göttingen, 1959 S. 191ff.
Jkze, G.: Cours de science des finances et de législation financière française, 6. Aufl., Paris 1922, S. 5.
Necker, J.: Administration des Finances, Paris 1784, S. 75, vgl. STEIN, L. v.: Lehrbuch der Finanzwissenschaft, 5. Aufl., Leipzig 1885, S. 280.
Artikel XIV der Constitution Française vom 3. September 1791, verkündet am 26. August und 3. November 1789 als „Déclaration des droits de l’homme et du citoyen“, vgl. Altmann, W.: Ausgewählte Urkunden zur auBerdeutschen Verfassungsgeschichte seit 1776, 2. Aufl., Berlin 1913, S. 59.
I Leroy-Beaulieu, P.: Traité de la science des finances, 2 éd., Paris 1879.
Stourm, R.: Le Budget, 7. éd. reveu et mise au courant, Paris 1912.
Vgl. Lotz, W.: Finanzwissenschaft, Tübingen 1929, S. 125
Meister, M.: Das deutsche und englische Budget, München 1933, S. 64
Moll, B.: Lehrbuch der Finanzwissenschaft, a. a. O.; ferner die von Heinig, K.: Das Budget, Bd. I, a. a. O. S. 3–4 angegebene Literatur, und Sundelsoi, J. Wilner: Budgetary Principles, in: Political Science Quarterly, Bd. 50, 1935, S. 260.
So Bundesfinanzminister Schiffer in seiner Haushaltsrede vor dem Bundestag am 22. 1. 1954.
Brooks, Robert C.: Corruption in American Politics and Life, New York 1910, S. 46ff.
Heinig, K.: Die Finanzskandale des Kaiserreichs, Berlin 1925.
Lewrnsohn (MORUS), Richard • Das Geld in der Politik, Berlin 1930.
Schmölders, G.: Die politische Korruption in den Vereinigten Staaten und ihre Bekämpfung in der Nachkriegszeit, a. a. O., S. 258.
Schmölders, G.: Die Prohibition in den Vereinigten Staaten, Leipzig 1930, S. 204.
Huber, H.: Die schweizerische Referendums-Demokratie, Neue Zürcher Zeitung vom B. 12. 1953.
Nawiasky, H.: Staatsgesellschaftslehre (Allgemeine Staatslehre, II. Teil), Einsiedeln 1954.
Schmölders, G.: Der Grundsatz der Budgetpublizität, a. a. O.
Vgl. hierzu: Jahn, H. E.: Lebendige Demokratie, Die Praxis der politischen Meinungspflege in Deutschland, Frankfurt (Main) 1956. JAHN gibt hier einen anschaulichen Überblick über die zahlreichen Vereinigungen, Gesellschaften usw., die sich zu diesem Zeitpunkt in der Bundesrepublik mit der staatsbürgerlichen und politischen Jugend-und Erwachsenenbildung befassen. Ihre Zahl dürfte sich seit dem Erscheinen des Buches noch weiter vergrößert haben.
Kaiser, J. H.: Die Repräsentation organisierter Interessen, a. a. O., S. 355.
Vgl. Smend, R.: Art. Integrationslehre, in: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Bd. 5, Stuttgart — Tübingen — Göttingen 1956, S. 299.
Lange, M. G.: Politische Soziologie, Berlin und Frankfurt (Main) 1961, spricht in diesem Zusammenhang von der „antiöffentlichen Tendenz der Kommunikationsformen der Bürokratie. Während das demokratische Prinzip der öffentlichen Diskussion verlangt, daß alle Informationen allen zugänglich sind, hat sich die Bürokratie ein besonderes Leitungsnetz für Informationen geschaffen, die nur für die zuständigen Stellen verfügbar sind“ (S. 169).
Heinig, K.: Das Budget, Bd. II, a. a. O., S. 36.)
Näheres vgl. Schmölders, G.: Die Steuerzahlerbewegung in Schweden, a. a. O., S. 15f.
Gross, H.: Moderne Meinungspflege, Düsseldorf 1951; vgl. auch Jahn, H. E.: Lebendige Demokratie, a. a. O., S. 64ff.
Jahn, H. E.: Lebendige Demokratie, a. a. O., S. 67.
Vgl. Rexhauben, F.: Die Finanzpublizität der Lander und Gemeinden, Finanzwissenschaftliche Forschungsarbeiten, N. F. H. 28, Berlin 1963
Adamietz, H.: Die Übersetzung des Haushaltsplanes, in: Der Städtetag, 13. Jg., H. 4, 1960, S. 160ff.
Popitz, J.: Finanzausgleich, in: Handbuch der Finanzwissenschaft, 1. Aufl., 2. Bd., Tübingen 1927, S. 343.
Pcpitz, J., Finanzausgleich, a. a. O., S. 345.
Den nach Inkrafttreten des Preußischen Zollgesetzes vom 1. 1. 1819 an den Grenzen Preußens auftretenden Schmuggel, an dem die benachbarten regierenden Häuser unbekümmert partizipierten, schildert z. B. Treitschke (Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert, 2. Teil, Neue Ausgabe, Leipzig 1927, S. 610) eindrucksvoll: „So entstand unter dem Schutze der kleinen Höfe an den preußischen Binnengrenzen ein Krieg aller gegen alle, ein heilloser Zustand, von dem wir heute kaum noch eine Vorstellung haben. Das Volk verwilderte durch das schlechte Handwerk des Schwärzens. In die zollfreien Packhöfe, welche überall dem preußischen Gebiet nahe lagen, traten alltäglich handfeste braune Gesellen, die Jacken auf Rücken und Schultern ganz glatt gescheuert, manch einem schaute das Messer aus dem Gürtel; dann packten sie die schweren Warenballen auf, ein landesfürstlicher Mautwächter gab ihnen das Geleite bis zur Grenze und ein Helf Gott mit auf den bösen Weg. Der kleine Mann hörte sich nicht satt an den wilden Abenteuern verwegener Schmuggler, die das heutige Geschlecht nur noch aus altmodischen Romanen und Jugendschriften kennt.“
Hensel, A.: Der Finanzausgleich im Bundesstaat in seiner staatsrechtlichen Bedeutung, Berlin 1922, S. 121
Hensel gilt im übrigen als der Schöpfer des Begriffes „Finanzausgleich“.
Sie wurde gesetzlich niedergelegt im § 8 des Zolltarifgesetzes vom 15.6. 1879.
Forsthofe, E.: Deutsche Verfassungsgeschichte der Neuzeit, Tübingen 1961, S. 168.
Art. 8 lautete: Das Reich hat ferner die Gesetzgebung über die Abgaben und sonstigen Einnahmen, soweit sie ganz oder teilweise für seine Zwecke in Anspruch genommen werden. Nimmt das Reich Abgaben und sonstige Einnahmen in Anspruch, die bisher den Ländern zustanden, so hat es auf die Erhaltung der Lebensfähigkeit der Lander Rücksicht zu nehmen.
Hornschiia, H.-E.: Die Entwicklung des Finanzausgleichs im Deutschen Reich und in Preußen von 1919 bis 1944, Kieler Studien, Bd. 3, Kiel 1950, S. 12.
Albers, W.: Art. Finanzausgleich III, in: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Bd. 3, Stuttgart — Tübingen — Göttingen 1961, S. 555.
Pornz, J.: Finanzausgleich, in: Handbuch der Finanzwissenschaft, 1. Aufl., 2. Bd., a. a. O., S. 346ff.
Albers, W.: Das Porruzsche Gesetz der Anziehungskraft des übergeordneten Haushalts, Vortrag gehalten auf der Wirtschaftswissenschaftlichen Tagung der Gesellschaft für Wirtschafts-und Sozialwissenschaften (Verein für Socialpolitik) in Luzern im September 1962. Schriften des Vereins für Socialpolitik, N. F. Bd.30/II, Berlin 1964, S. 839.
Schmölders, G., Johannes Popitz zum Gedenken, in: Steuer und Wirtschaft, 1954, Sp. 705ff.
Popitz, J.: Zentralismus und Selbstverwaltung, in: Volk und Reich der Deutschen, hrsg. von B. Harms, Berlin 1929, II. Bd.
Näheres bei Hassell, J. v.: Vom anderen Deutschland, Zürich und Freiburg 1946, S. 376.
Der künftige Finanzausgleich zwischen Reich, Ländern und Gemeinden, Berlin 1932.
The opportunities for citizen participation in government — both direct, through personal public service, and indirect through close association and discussion of public problems with government officials — are much greater at the state and local level, and this sort of activity is the essence of democracy.“ (Rolph, E. R. and Break, G. F.: Public Finance, a. a. O., S. 441.)
Bickel, W.: Der Finanzausgleich, in: Handbuch der Finanzwissenschaft, 2. Aufl., 2. Bd., Tübingen 1956, S. 736.
Schmölders, G.: Zentralismus und Föderalismus in der amerikanischen Finanzverfassung, Europa-Archiv 1949, Heft 13.
Schmölders, G.: Allgemeine Steuerlehre, 3. Aufl., Berlin 1958, S. 92.
Das Problem des Finanzausgleichs tritt in der Regel zunächst als vertikale Ordnung der Aufgaben-und Einnahmeverteilung zwischen einem übergeordneten öffentlichen Verband und einer Reihe ihm untergeordneter Verbände auf.“ (Bickel, W.: Der Finanzausgleich, a. a. O., S. 733.)
Isenberg, G.: Regionale Wohlstandsunterschiede, Finanzausgleich und Raumordnung, in: Finanzarchiv, N. F. Bd. 17, 1957, S. 65ff.; Finanzpolitik und Raumordnung, Finanzbericht 1964, S. 183ff.
Um die Leistungsfähigkeit auch der steuerschwachen Länder zu sichern und eine unterschiedliche Belastung der Länder mit Ausgaben auszugleichen, kann der Bund Zuschüsse gewähren und die Mittel hierfür bestimmten den Ländern zufließenden Steuern entnehmen.“
Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 20. 2. 1952 — 1 BVF 2/51 — betreffend das Gesetz über den Finanzausgleich unter den Ländern im Rechnungsjahr 1950 vom 16. 3. 1951, Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, Bd. 1, 1952, S. 117ff.
Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes, a. a. O., S. 131.
Das Gesetz über den Finanzausgleich unter den Ländern (Länderflnanzausgleichsgesetz) vom 27. 4. 1955 (BSTB1 I S. 175) wurde 1959 abgelöst durch das „Gesetz über den Finanzausgleich unter den Ländern vom Rechnungsjahr 1958 an (Länderfinanzausgleichsgesetz 1958)“ vom 5.3.1959 (BStB1 I S. 171); letzteres 1961 neugefaßt als „Gesetz über den Finanzausgleich unter den Ländern vom Rechnungsjahr 1961 an (Länderfinanzausgleichsgesetz 1961)”vom 23.6.1961 (B StB1 I S. 487). § 1 des Gesetzes lautet: „Zur Durchführung des Finanzausgleichs unter den Ländern werden aus Beiträgen der ausgleichspflichtigen Länder (Ausgleichsbeiträge) Zuschüsse an die ausgleichsberechtigten Länder (Ausgleichszuweisungen) geleistet.“
Hacker, H.: Finanzausgleich, in: Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis, 3. Bd., a. a. O., S. 441 ff.
Hansmeyer, K. H.: Der Finanzausgleich zwischen Land und Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg, unveröffentlichte Diplomarbeit, Köln 1954.
Vgl. Schmölders, G.: „Finanzstarke“ und „finanzschwache” Gemeinden, Zur Frage der Typisierung kommunaler Gebilde nach finanzwirtschaftlichen Strukturmerkmalen, in: Archiv für Kommunalwissenschaften, 4. Jg., 1965.
Abs. 1 des Gesetzes zur Regelung des Finanz-und Lastenausgleichs mit den Gemeinden und Gemeindeverbänden für das Rechnungsjahr 1962, a. a. O., S. 56, lautet: Die Mittel des Ausgleichsstocks dienen zur Gewährung von Bedarfszuweisungen an Gemeinden und Landkreise. Durch die Bedarfszuweisungen soll der außergewöhnlichen Lage und den besonderen Aufgaben von Gemeinden und Landkreisen im Einzelfall Rechnung getragen werden. Insbesondere können sie auch zum Ausgleich von Härten gewährt werden, die sich bei der Durchführung des Finanzausgleichs ergeben. Wenigstens 2 Mill. DM sind zur Beseitigung von Kriegsschäden am Eigentum der Gemeinden und Landkreise zu verwenden.
Gesamtausgaben.1. sonstige Einnahmen = durch die Kreisumlage zu deckender Betrag.
So hat beispielsweise das Land Nordrhein-Westfalen im Haushaltsjahr 1963 an die Evangelischen Landeskirchen und an die Erzdiözesen und Diözesen als „Dotationen“ sowie als „Beihilfen zur Pfarrerbesoldung und zur Versorgung der Ruhestandspfarrer und der Pfarrerhinterbliebenen” zusammen 23 220 300 DM auf Grund grundgesetzlicher oder staatsrechtlicher Verpflichtungen gezahlt (Haushaltsplan des Landes Nordrhein-Westfalen für das Rechnungsjahr 1963, Einzelplan 05, Kap. 81, Titel 600 und 602, Kap. 82, Titel 600 und 602.)
Quelle: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1962, S. 421.
Meyer, H. H.: Der unsichtbare Finanzausgleich, Köln 1954
Hessler, H. D.: Der unsichtbare Finanzausgleich, in: Kommunale Finanzreform, Schriftenreihe der Forschungsstelle der Friedrich-Ebert-Stiftung, Sozialwissenschaftliche Schriften, Hannover 1962, S. 85ff.).
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Schmölders, G. (1965). Die finanzpolitische Willensbildung. In: Finanzpolitik. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28733-0_3
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