Die mittlere Zeitdauer zwischen der Feststellung der ersten Symptome und dem Beginn der Anstaltsbehandlung von Geisteskranken

Zusammenfassung

Die Medizinalstatistik gibt über das Auftreten von Gesundheitsstörungen (Krankheiten und Unfallfolgen) im allgemeinen nur querschnittsmäßige Aufschlüsse; sie enthält die Zahl und demographische Gliederung von Bestandsmassen zu einem bestimmten Zeitpunkt (z. B. bei Volkszählungen und Gebrechlichenzählungen) sowie die Zahl und demographische Gliederung von Ereignismassen während einer bestimmten Beobachtungszeit (z. B. bei den Erkrankungen, Sterbefällen, Zu- und Abgängen der Anstaltsbehandlung usw.). Seltener wird aber die Gesundheitsstörung als eine Erscheinung des zeitlichen Ablaufes aufgefaßt. Dieser zeitliche Ablauf ist teilweise den einzelnen Krankheiten und Unfallfolgen eigentümlich, teilweise aber nur durch zufällige Bedingungen abgegrenzt. Vom biologischen Anfang der Gesundheitsstörung, die sich bei vielen Krankheiten zunächst noch nicht äußerlich kenntlich macht (z. B. während des Inkubationsstadiums), geht der Zeitablauf in das klinische Stadium über, von dem unter Umständen wieder zu einem späteren Zeitpunkt die Bedürftigkeit einer Anstaltsbehandlung zu trennen ist. Das Ende der Krankheitsdauer ist die Genesung oder der Tod.