Zusammenfassung
In Estland ist für das Studienjahr 1932/33 eine Enquete bei der Studentenschaft angestellt worden, um über die wirtschaftliche Lage der Studentenschaft an der Universität Dorpat Auskunft geben zu können. 96,0% der Studentenschaft haben auf die gestellten Fragen geantwortet, das ist ein ziemlich hoher Prozentsatz. Da in der Zwischenzeit seit 1932/33 keine nennenswerte Verschiebungen in den Grundlagen und Bedingungen des Wirtschaftslebens in Estland eingetreten sind, haben die Ergebnisse der Enquete auch noch heute Geltung. Die Erhebung erstreckte sich auf 2114 männliche und 1015 weibliche Studenten. Die Verteilung der Studenten nach der sozialen Schichtung der Eltern war bei der Gesamtheit der Studenten wesentlich anders als bei den Studenten der Heilkunde. Den größeren Anteil machten bei beiden Erhebungsgruppen, der Gesamtzahl der Studierenden sowie der Studierenden der medizinischen Fakultät (ohne Pharmazeutik), die Söhne von Beamten aus mit 27,1 bzw. 28,4%. Auf die weiteren sozialen Gruppen entfielen (die Studierenden der Medizin in Klammern gesetzt): Bauernhofsbesitzer mit Höfen im Umfange über 10 ha 23,9% (11,3%), Bauernhofbesitzer mit Höfen unter 10 ha 4,0% (1,7%), kleine Unternehmer 12,4% (13,8%), Arbeiter und Angestellte 11,6% (14,0%), Rentner 7,2% (7,6%), selbständige Kaufleute 6,1% (9,6%), freie Berufe 4,8% (10,4%), Industrieunternehmer 2,9% (2,8%). Danach neigen die freien Berufe und selbständigen Kaufleute am meisten dazu, ihre studierenden Kinder zur medizinischen Fakultät zu schicken, während die Bauernhofbesitzer einen verhältnismäßig geringeren Anteil zum ärztlichen Nachwuchs beitragen und die theologischen und landwirtschaftlichen Fakultäten vorziehen.
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Pohlen, K. (1936). Die soziale Herkunft der Studierenden in Estland. In: Pohlen, K. (eds) Gesammelte Gesundheitsstatistische Abhandlungen und Kurzberichte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28696-8_10
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