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Zusammenfassung

In der Alkaloidchemie hat die lebende Zelle das erste Beispiel von ihrer undurchsichtigen Freigebigkeit im Erzeugen von Spielarten ein und desselben chemischen Grundtypus in einer die chemische Forschung und biologische Deutung stark belastenden Weise erkennen lassen. Vergleicht man z. B. die synthetische Tätigkeit der lebenden Pflanze einerseits im Hinblick auf die Alkaloide, andererseits auf die Kohlenhydrate und Fette, so fällt es sofort auf, wie relativ einfach die Natur in betreff der letztgenannten Stoffarten vorgeht, wie sie sich in der Beschränkung als eine Meisterin zeigt, indem: sie z. B. die wenigen Fettarten und die wenigen Biosen bzw. die eine „Stärke“ über das ganze Pflanzenreich verteilt oder in einer gegebenen Pflanzengattung die begrenzten Stofftypen möglichst bewahrt: bei diesen Reservestoffen bedient sich die Nàtur scheinbar eines unkomplizierten, „glatt-verlaufenden“ Aufbauverfahrens. Das Reaktionsbild wird aber vieldeutig, wenn die lebende Zelle in ihr synthetisches Werk noch das Element Stickstoff einbaut und die ringförmigen vielgliedrigen Alkaloide, gleichsam im Nebenbetriebe und oft nur in geringer Menge hervorbringt. „Die Natur tut nichts überflüssig“ (Kant) — wozu und wie baut dann die Natur überhaupt die Alkaloide und insbesondere die vielen Spielarten auf ?

„Das gift ander gift überwint.“

Theoph. Paracelsus, 1525.

„Die Natur tut (nämlich) nichts überflüssig und ist im Gebrauche der Mittel zu ihren Zwecken nicht verschwenderisch.“

Im. Kant.

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Literature

  1. Die Nicotinsäure wurde zuerst von U. Suzuki (1911) und C. Funk (1913) aus der Reiskleie bei der Gewinnung von Vitamin B1 isoliert; über die biologische Bedeutung des Nicotinsäureamids vgl. Co-dehydrasen.

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  2. Als Dihydro-chinin, Dihydro-cinchonin, Dihydro-chinidin (Dihydro-conchinin) C99H99N909 und Dihydro-cinchonidin (Cinchamidin) C19HUN90 wurden diese Hydrobasen durch katalytische Hydrierung von A. S k i t a [B. 44, 2862 (1911); 45, 3317 (1912)] dargestellt und identifiziert.

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  3. ) Die katalytische Hydrierung von Cuprein zu Dihydro-cuprein C19H24N202 sowie von dessen Alkyläthern führten G. Giemsa und J. Halberkann [B. 51, 1325 (1918) u. f.; s. a. B. 54, 1167 (1921)] durch. Das Äthyl-hydrocuprein kommt als „Optochin“ (Zimmer & Co., Frankfurt a. M.) gegen Malaria und Pneumokokken (1914) zur medizinischen Anwendung.

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  4. Vgl. die Cinchoninformel R a b e s vom Jahre 1906.) Dann hat auch W. Solomon (Soc. 1938, 6; s. a. 1937, 592) die relative Konfiguration der vier asymmetrischen C-Atome formuliert, gemäß den beiden Serien: rechtsdrehendes Cinchonin und Dihydrocinchonin, Chinidin und Dihydrochinidin, alsdann linksdrehendes Cinchonidin und Dihydrocinchonidin, Chinin und Dihydrochinin. Über modifizierte Cinchona-Alkaloide liegen Beiträge von E. M. Gibbs und T. A. Henry vor (vgl. VII. Mitteil., Soc. 1939, 1294).

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  5. Der Verbrauch (bzw. Mißbrauch als Rauschgift) von Morphium und Heroin, aus der Darstellung in den legalisierten Fabriken stammend, stellt sich in folgenden Mengen der Erzeugung dar:

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  6. Andere Synthesen des Mezcalins: K. Kindler u. Peschke: Arch. d. Pharmaz. 270, 410 (1933); G. Hahn u. Wassmuth: B. 67, 696 (1934); Slotta u. Heller: B. 63, 3029 (1930 u. f.).

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Walden, P. (1941). Alkaloide. In: Geschichte der organischen Chemie seit 1880. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28693-7_16

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