Zusammenfassung
Seit der vor hundert Jahren durch Berzelius erfolgten Schaffung des Begriffes „Polymerie“ (1832) hat sich auf dem Gebiete der polymeren Stoffe und Polymerisationsvorgänge eine ungeahnte Ausdehnung angebahnt, die wesentlich dem zwanzigsten Jahrhundert angehört. Die wenigen Beispiele von einst besaßen vorwiegend „Seltenheitswert“, der Polymeriegrad dieser Stoffe bewegte sich um bescheidene, einstellige Zahlen, und ihre Molekulargröße war teils durch die Bestimmung der Dampfdichte, teils durch die so oft in Anspruch genommene kryoskopische Methode unschwer zu ermitteln.
„…so far as we can see now the chemists of the future must concentrate an the study of polymerisation. The work of Staudinger, Carothers, and others has laid a sound foundation, but the type of polymerisation hitherto studied is very different from that occuring in a plant. There the units, which themselves await identification, are evidently marshalled under the direction of surface forces and probably of templates consisting of ready-formed polymerides.“
Rob. Robinson (1936).
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Literature
Zu solchen ungesättigten Körpern rechnet J. U. Nef [A.. 298, 203 (1897)] auch die folgendenKörperklassen: „Ammoniak und die Amine: = NH3, = NH2R, = NHR2 und = NR3, Methylen = CH2 und dessen Substitutionsprodukte, wie C:O, C:NR, C:NOH; Thioäther = S = R2; Alkylchloride = Cl—R; Imid HN< u. dgl. mehr“, daneben Äthylen CH2 = CH2, Chlor Cl = Cl, Acetylen CH = CH, Sauerstoff die Aldehyde, Ketone und Fettsäuren. Daselbst hebt er hervor, daß „das Eintreten der Polymerisation durch Wärme, Licht, stille elektrische Entladung, gepulverte Metalle, Spuren von Wasser, Alkali oder Säure” durch dieselben Dissoziationsmittel hervorgerufen wird, „welche sowohl bei den Additionsreaktionen von ungesättigten Körpern sowie auch bei den Dissoziationsreaktionen der gesättigten Körper eine so wesentliche Rolle spielen“.
Staudinger: B. 59, 3019 (1926); Z. El. 40, 442, 450 (1934).
) Staudinger u. Scholz: B. 67, 90 (1934).
Staudinger: A. 474, 149 (1929); B. 62, 2893 (1929); Staudinger u. H. F. Bondy: A. 468, 1 (1929).
Staudinger: B. 59, 3030, 3035 (1926); 62, 2897 (1929). „Eukolloide“nannte Wo. Ostwald (1923) solche Kolloide, die durch Betätigung der Primärvalenzen die Atome im Kolloidteilchen zusammenhalten [Kolloid-Ztschr. 32, 2 (1923); 67, 330 (1934); vgl. a. Staudinger: B. 67, 1255 (1934)].
Staudinger: B. 68, 1682, 1689 (1935).
) Vgl. Literatur zu diesem Problem: H. Staudinger: Die hochmolekularen organischen Verbindungen Kautschuk und Cellulose. Berlin 1932. H. Staudinger: Organische Kolloidchemie. Braunschweig 1940; s. auch Bericht auf dem IX. Internat. Chemie-Kongreß in Madrid 1934. Ferner: K. H. Meyer und H. Mark, I. Band: Allgemeine Grundlagen der hochpolymeren Chemie. Leipzig 1940. — II. Band: Die natürlichen und künstlichen hochpolymeren’ Stoffe. Leipzig 1940. Siehe auch J. M. Bijvoet, N. H. Kolkmeijer und C. H. Mac Gillavry, Röntgenanalyse von Krystallen (auch von Hochmolekularen). Verlag Julius Springer, Berlin 1940.
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Walden, P. (1941). Polymerieerscheinungen und makromolekulare Chemie. In: Geschichte der organischen Chemie seit 1880. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28693-7_14
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