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Optische Umkehrerscheinungen („Waldenschen Umkehrung“). Der sterische Verlauf der Substitutionsvorgänge

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Geschichte der organischen Chemie seit 1880
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Zusammenfassung

Der heuristische Wert chemiehistorischer Studien und der dadurch ausgelösten Nachprüfung älterer chemischer Beobachtungen findet einen überzeugenden Ausdruck in der Entdeckung der „Waldenschen Umkehrung“. Es war ein wissenschaftliches Unbehagen, das P. Walden erfaßte, als er dem alten Berichte von A. Kekulé (1864) entnahm, wie dieser chemische Meister bei vorsichtiger Arbeit aus der optisch aktiven Äpfelsäure durch Bromwasserstoff eine ebenfalls aktive Brombernsteinsäure darzustellen gedachte und bekennen mußte: „Der Versuch hat leider meinen Erwartungen nicht entsprochen.“ War es hier die Inaktivität der Brombernsteinsäure, so erschien es noch befremdlicher, daß W. H. Perkin (1888) aus Weinsäure durch Phosphorpentachlorid rechtsdrehende Chlorfumar-und Chlormaleinsäure dar-gestellt hatte: diese Tatsachen standen aber im strikten Widerspruch zu der Lehre J. H. van ‘t Hoffs vom asymmetrischen Kohlenstoff-atom. Erschien damit nicht diese Lehre problematisch ? Oder waren die Beobachtungen falsch ? Dieses Dilemma lieferte nun die Problemstellung für die Untersuchungen von P. Walden, die, beginnend mit dem Jahre 1892 und mit der Darstellung der fehlenden optisch aktiven Halogen-bernsteinsäure [B. 26, 210 (1893)], hinüberleiteten zu der Entdeckung des nachstehenden „optischen Kreisprozesses“ [B. 29, 133 (1896)]1):

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Literatur

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Walden, P. (1941). Optische Umkehrerscheinungen („Waldenschen Umkehrung“). Der sterische Verlauf der Substitutionsvorgänge. In: Geschichte der organischen Chemie seit 1880. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28693-7_12

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