Zusammenfassung
Kleinerem Brennstoffverbrauch bei Höchstdruckdampfwerken stehen größere Anlagekosten und daher höhere Ausgaben für Verzinsung und Abschreibung, u. U. auch für Bedienung und Reparaturen, gegenüber. Nur wenn die ersparten Kohlenkosten größer als der höhere Kapitaldienst sind, ist Höchstdruckdampf wirtschaftlich überlegen. Die Einflüsse der Kriegs- und Nachkriegsperiode haben auch in Deutschland hier und dort dazu geführt, daß nicht mehr so scharf wie früher gerechnet und eine Ersparnis in der Größenordnung von wenigen v. H. als irrelevant angesehen wird. Diese aus Großmannssucht und Oberflächlichkeit entstandene Geistesrichtung, die um so bedauerlicher ist, als z. B. große amerikanische Werke auf jede kleine Ersparnismöglichkeit achten, dürfte unter dem Zwang der rauhen Wirklichkeit bald einer bescheideneren und gesünderen Betrachtungsweise weichen. Alles in allem liegen aber die Verhältnisse doch wohl so, daß sich wegen des immerhin nicht kleinen Risikos viele Industrielle zum Übergang zu Höchstdruck nur bei der Aussicht auf verhältnismäßig große Ersparnisse entschließen werden. Der großen kapitalkräftigen Kraft- und Wärmewerke wartet daher eine Aufgabe, die fast ebenso bedeutungsvoll wie die Konstruktion betriebsbrauchbarer Höchstdruckmaschinen ist, nämlich ihre Ausführung durch Auftragserteilung zu ermöglichen und auf diese Weise zum Nutzen des Ganzen Pionierarbeit zu leisten.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Münzinger, F. (1924). Wirtschaftliche Aussichten von Höchstdruckdampf. In: Höchstdruckdampf. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28606-7_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-28606-7_7
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