Zusammenfassung
Aus den S. 119 ff. besprochenen Eigenschaften des menschlichen Auges ergibt sich für visuelle Meßverfahren eine Reihe von Regeln, die ganz allgemein beachtet werden müssen, wenn man die maximale Empfindlichkeit der Methoden ausnützen will. Zunächst sind Intensität der Lichtquelle bzw. Extinktion der zu messenden Lösungen so zu wählen, daß die Leuchtdichte der Vergleichsfelder noch innerhalb des angegebenen Bereichs der maximalen Kontrastempfindlichkeit des Auges liegt. Bei den üblichen zur Verfügung stehenden Lichtquellen soll die Extinktion etwa im Bereich 0,7 < E < 1 liegen, was durch entsprechende Wahl von Schichtdicke und Konzentration zu erreichen ist. Weiterhin wird man nach Möglichkeit versuchen, im grünen Spektralbereich zu messen, soweit die Lösungen in diesem Gebiet genügend stark absorbieren. Die Genauigkeit der Messung ist häufig nur in diesem physiologisch günstigsten Spektralgebiet optimal, nach beiden Seiten des Spektrums nimmt sie meistens erheblich ab, wenn die Leuchtdichte unter den angegebenen Bereich zwischen 20 und 10000 asb absinkt. Sorgt man jedoch dafür, daß die Leuchtdichte stets in diesem Bereich liegt, so findet man, daß die Meßgenauigkeit von der Wellenlänge praktisch unabhängig istl. Das Weber-Fechnersche Gesetz gilt also (im Gegensatz zu der vielfach herrschenden Ansicht) unabhängig vom benutzten Spektralbereich (vgl. Tabelle 16).
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Literatur
KortÜM, G. u. J. Grambow: Angew. Chem. A 59, 160
KortÜM, G. u. J. Grambow: Angew Chem. A 59, 160 (1947).
Keck, P. H.: Optik 1, 449 (1946).
Trägt man c2 gegen 82 auf, so erhält man bei Gültigkeit des Lambertbeerschen Gesetzes eine gleichseitige Hyperbel, so daß man Abweichungen nicht ohne weiteres erkennen kann.
KortÜM. G. u. J. Grambow: Z. angew. Chem. 53, 183 (1940).
Zum Beispiel von E. Leitz, Wetzlar; F. Heilige, Freiburg/Br.; F. Schmidt & Haensch, Berlin.
F. Heilige, Freiburg/Br.
Vgl. etwa H. V. Arny U. A. Taub: J. Amer. pharmac. Assoc. 12, 839 (1923); C. T. Kasline u M G Mellon: J. Amer. pharmac. Assoc. 26, 227 (1937).
Vgl. dazu G. Dragt U. M. G. Mellon: Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 10, 256 (1938).
Vgl. auch die Anmerkung 2 auf S. 180.
Marburger Sitzungsber. 71, 1 (1936).
BÜRker, K.: Z. angew. Chem. 36, 427 (1923).
Thiel, A.: Marburger Sitzungsber. 66 37 (1931).
F. Heilige, Freiburg/Br.; Zeiß-Ikon, Stuttgart.
ZeiB-Ikon, Stuttgart.
Nach freundlicher Mitteilung von P. Wulff, Dechema F. B. B. K.
Hierfür eignen sich Glühlampen mit angegebener „Farbtemperatur“ (vgl. S. 59). Über Standardlichtquellen vgl. R. Davis, K. S. Gibson u. G. W. HaurT: J. opt. Soc. America 43, 172 (1953). Die Firma Heilige, Freiburg/Br., liefert zu ihrem „Neo-Komparator“eine Normalbeleuchtung,die der Strahlung einerGlühlampe mit einer Farbtemperatur von 4800° K entspricht. Sie wird durch eine Glühlampe festgelegter Farbtemperatur in Verbindung mit einem geeigneten Farbfilter hergestellt. Dadurch wird die Zusammensetzung der Strahlung von Schwankungen der Netzspannung weitgehend unabhängig („Standard B“ der Commission Internationale de l’Éclairage).
Vgl. dazu die Arbeiten von K. S. Gibson u. Mitarb.: J. Res. nat. Bur. Standards 2, 793 (1929); 12, 269 (1934); 13,433 (1934).
Vgl. A. Thiel: Marburger S.-B. 71 17 (1936); A. Thiel: Absolutkolorimetrie, Berlin 1939; E. AsMus: Z. analyt. Chem. 126 161 (1944).
KortÜM, G. u. J. Gramrow: Z. angew. Chem. 53, 183 (1940).
Mellon, M. G.: Ind. Engng. Chem. analyt. Edit. 11, 80 (1939).
Hansen, G.: J. opt. Soc. America 36, 321 (1946).
C. Zeiß, Oberkochen; Veb Optik, Jena. Ausführliche Literatursammlungen über photometrische Bestimmungsmethoden mit dem Pulfrichphotometer geben die Druckschriften CZ 32—V 505—.510 von Zeiß, ferner M. Zimmermann, Stuttgart 1954. Über die Konstruktion anderer Blenden-photometer vgl. z. B. die Druckschriften von Schmidt & Haensch, Berlin.
Vgl. G. Hansen: Zeiss-Nachr. 5, 117 (1944).
Nach G. Hansen: Zeiss-Nachr. 5, 117 (1944).
Vgl. B. Mader: Die chem. Technik 16, 165 (1943) G Hansen [ZeissNachr. 5, 117 (1944)] hat die Fehlerkurven auch für diesen Fall berechnet, und zwar für verschiedene Leuchtdichten der Lichtquelle und verschiedene Extinktionen E B der zusätzlich benutzten Vergleichslösung. Bei einer Leuchtdichte von 106 asb und mit E o = 3 kann man einen relativen Fehler von 0,2% erreichen. Vgl. auch P. H. Keck: Optik 1, 449 (1946); C. F. Hiskey: Anal. Chem. 21, 1440 (1949).
Vgl. H. P1xsL: Metallwirtsch., Metallwiss., Metalltechn. 18, 417 (1939).
Martens, F. F.: Physik. Zeitschr. 1, 299 (1900). Hersteller F. Schmidt & Haensch, Berlin; Gaertner Scient. Corp.; Hilger & Watts, London. Dieses Gerät besitzt einen Monochromator und wurde früher vielfach zur Ermittlung von Absorptionsspektren im Sichtbaren benutzt. Diese visuelle Spektrometrie ist heute aus den angegebenen Gründen als überholt zu betrachten. Für Konzentrationsbestimmungen ist der König-Martens dagegen sehr geeignet.
Praktisch liegt die Mittelstellung nicht genau bei 45°, weil wegen der Polarisation des Lichtes bei der Reflexion nur das eine Vergleichsfeld durch die Reflexionsverluste am Prisma geschwächt wird.
Die Ablenkung von Wollaston- und Biprisma geht nicht in der gleichen Ebene, sondern in gekreuzten Ebenen vor sich, wodurch die schädliche Farbenzerstreuung des Wollaston-Prismas vermieden wird.
Hersteller: Hilger & Watts, London.
Hersteller: E. Leitz, Wetzlar.
Insbesondere ist die empfohlene Regulierung der Leuchtdichte durch den Vorschaltwiderstand der Lampe wegen der damit verbundenen Änderung der spektralen Lichtzusammensetzung keinesfalls gestattet.
Hansen, G.: Zeiss-Nachr. 5, 117 (1944).
Photometrische Bestimmungsmethoden in. Chemie, Medizin und Technik mit dem Leitz-Photometer sind von F. Fretwurst n. K. Maennchen, Wetzlar, 1953 zusammengestellt worden.
Ein Graukeilphotometer ist z. B. das Aminco-Photometer der Am. Instr. Comp.
Absolutkolorimetrie. Berlin 1939.
Zur Eichung von Spektralapparaten vgl. auch S. 303.
Gitterspektrometer nach LÖWE-Schiimm, F. LÖWE: Z. Instrumentenkunde 28, 261 (1908).
Hersteller:F. Hellige, Freiburg; Veb Optik, Jena. 2 Hersteller: Zeiß-Ikon, Stuttgart.
Die UG-Filter lassen im Rot durch; zur Untersuchung roter Fluorescenz muß zusätzlich CuSO4-Lösung verwendet werden. Für längerwellige Fluorescenz kann man auch ammoniakalische CuSO4-Lösung ohne Zusatzfilter benutzen.
UV-Strahlung, die ins Auge gelangt, kann dort ebenfalls Fluorescenz erregen, die die Messung zu fälschen vermag.
Veb Optik, Jena; Steinheil, München.
Vgl. G. KortÜ’M und B. Fnvexn. Spectrochim. Acta [Berlin] 2, 140 (1941).
Vgl. z. B.: G. KortÜM, H. Baur u. G. Friedheim: Z . physik. Chem. 200 293 (1952).
Vgl. dazu auch TR. FÖRster: Fluorescenz organischer. Verbindungen, Göttingen 1951; F. Bandow: Luminescenz, Stuttgart 1950; P. W. Danckwortt: Luminescenz-Analyse, 5. Aufl. Leipzig 1949.
Zum Beispiel kommen Porphyrine in biologischem Material nur in so geringen Mengen vor, daß sie sich nur durch ihre rote Fluorescenz nachweisen lassen [vgl. O. VÖLker: Z Naturf.2b, 316 (1947)]; vgl. auch J. Eisenbrand: Z. analyt. Chem. 140 401 (1953).
Vgl. E. J. Bowen G. J. W. Sawtell: Trans. Faraday Soc. 33, 1425 (1937); P. Pringsheim u M. Vogel: Luminescence, New York 1946; TH. FÖRster: Fluorescenz organischer Verbindungen, Göttingen 1951.
Vgl. dazu TH. FÖRster: Fluorescenz organischer Verbindungen, Göttingen 1951.
Vgl. dazu J. Eisenbrand: Z. analyt. Chem. 140, 401 (1953).
Zum Beispiel Veb Optik, Jena.
Vgl. z. B.: P. W. Danckwortt: Luminescenzanalyse, 5. Aufl., Leipzig 1949, und die dort angegebene Literatur.
Vgl. z.B.: J. Joxis u. L. Szebelledy: Z. analyt. Chem. 113, 326, 422 (1938).
Bei genügend kurzwelliger Erregung beobachtet man außerdem einen pA-abhängigen Umschlag des Fluorescenzspektrums, der die Einstellung des Dissoziationsgleichgewichtes im angeregten Zustand des Indicators anzeigt. Vgl. dazu TH. FÖRster: Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 54, 42, 531 (1950).
Vgl. z. B.: P. W. Danckwortt: Luminescenzanalyse, 5. Aufl., Leipzig 1949, und die dort angegebene Literatur.
FÖRster, TH.: Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 53, 93 (1949).
Vgl. z.B. die von Ca. DHÉRÉ beschriebene Anordnung. Fluorescence en Biochimie, Paris 1937.
Ein Fluorescenzspektralphotometer hoher Lichtstärke liefert F. Schmidt & Haensch, Berlin.
Vgl. z. B.: W. L. Lewschin: Z. Physik 72 368 (1931).
FÖRster, Ta.: Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 53, 93 (1949).
Da die Streuintensität auch von der Größe der Teilchen abhängt, können nephelometrische Messungen auch zur Bestimmung des Dispersitäts-grades von Kolloiden verwendet werden.
Vgl. z.B. den Abschnitt „Nephelometrie“ in Methoden der Ferment’ forschung, Leipzig 1940, oder im Handb. physiolog. patholog.-chem. Analyse, Hoppe-Seyler-Trierfelder, 10. Aufl. Bd. I, 1953; J. H. Yoe: Photometric Analysis, New York 1928.
Die mangelnde Reproduzierbarkeit der kolloiddispersen Lösungen bildet die Hauptschwierigkeit der Nephelometrie, da die Teilchengröße von sehr vielen Faktoren, wie Temperatur, pn, Anwesenheit von Neutralsalzen, Geschwindigkeit der Ausfällung usw., abhängig ist, so daß die Fällungsbedingungen sehr konstant gehalten werden müssen. Zusatz stabilisierender Schutzkolloide erhöht meistens die Reproduzierbarkeit, trotzdem beträgt die Unsicherheit der Konzentrationsbestimmung in der Regel wenigstens 2 bis 3%, ist also größer als bei anderen optischen Analysenmethoden. Vgl. dazu z. B.: B. W. Volmer u. F. FRÖHlich: Z. analyt Chem. 126, 401 (1944).
Sauer, H.: Z. techn. Physik 12, 148 (1931).
Zum Beispiel F. Hellige, Freiburg/Br.
Kleinmann, H.: Kolloid-Z. 27, 236 (1920). Hersteller: F. Schmidt & Haensch, Berlin.
Kleinmann, H.: Biochem. Z. 234 25 (1931).
Dies bezieht sich vor allem auf die Teilchengröße des entstehenden Kolloids.
Mecklenburg, W. u. S. Valentiner: Z. Instrumentenkunde 34, 209 (1914). Hersteller: F. Schmidt & Haensch, Berlin.
Sauer, H.: Z. techn. Physik 12, 148 (1931).
Solche absolut geeichte Standards werden von den Firmen mitgeliefert.
Eine Zusammenstellung von Anwendungsbeispielen nebst Literatur gibt z. B. C. Zeiß in einem Sonderverzeichnis; ferner M. G. Mellon in „Analytical Absorption Spectroscopy“, New York 1950.
Ein ähnliches Instrument ist z. B. das Priest-Lange-Reflektometer. J. G. Priest: J. Res. nat. Bur. Standards 15, 529 (1935).
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Kortüm, G. (1955). Visuelle Methoden. In: Kolorimetrie · Photometrie und Spektrometrie. Anleitungen für die Chemische Laboratoriumspraxis, vol II. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28543-5_3
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