Zusammenfassung
Die gewaltigste Umwälzung in der Chirurgie wurde durch die Erkenntnis des Wesens der Wundinfektion angebahnt, die sich an die Namen Lister und Semmelweis knüpft. Der segensreiche Aufschwung, den die Chirurgie aus folgerichtiger Anwendung dieser Lehren nahm, zeigte sich auf fast allen Gebieten der Chirurgie. Auch die Frakturenbehandlung hat aus diesen Erkenntnissen den Nutzen gezogen, der überall sonst zutage trat. Es wurde die blutige Behandlung der Knochenbrüche, als deren vornehmsten Vertreter wir in England Lane, in Deutschland Pfeilschneider und F. König jun. ansehen müssen, seit dem Jahre 1894, seit Lanes ersten Arbeiten, in vielen Ländern eine Methode der Wahl; nur die Fortschritte auf dem Gebiete der Asepsis konnten diesen Weg gangbar und ungefährlich erscheinen lassen. Wie weiter unten gezeigt wird, sind die Meinungen über die Zweckmäßigkeit der blutigen und unblutigen Frakturenbehandlung noch sehr geteilt. Auf dem Gebiete der konservativen Knochenbruchbehandlung aber traten die Fortschritte in den letzten zwanzig Jahren gerade nicht sehr hervor, es sei denn, daß es sich um Behandlung offener Brüche handelt; doch da ist es die Wunde, die im Vordergrund des Interesses steht, und in der Wundbehandlung haben wir viel Neues gelernt. Viel Altes wurde in der Behandlung der Knochenbrüche wieder ausgegraben und zu Ehren gebracht; manche Methoden wurden als neu hingestellt, bearbeitet und bevor. zugt, die gleichwertige Ahnen hatten.
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Schönbauer, L. (1928). Allgemeine Frakturenlehre. In: Konservative Frakturenbehandlung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28538-1_1
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