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Zusammenfassung

Durch die einleitende Darstellung des Spritzgußverfahrens könnte vielleicht der Eindruck erweckt werden, als ob die Entwicklung der Dauerformverfahren tatsächlich den Weg vom leichtschmelzenden Zinn über Zink, Aluminium, Kupfer zum schwerschmelzenden Eisen, also den steigenden Schmelzpunkten der Gießmetalle folgend, genommen hätte. Das trifft aber — zeitlich gesehen — nicht zu. Sondern es ist klar, daß in Anbetracht der überlegenen Bedeutung und Verbreitung des Eisengusses auch die Eisengießer unabhängig von den Metallgießern schon früher vielfach die Ersetzung der Sandformen durch dauerhafte Formen versucht haben. Sonderbarerweise scheint sogar der allererste Eisenguß, von dem uns die Überlieferung berichtet, in Dauerformen angefertigt zu sein, nämlich die eisernen Kanonenkugeln, die nach der Pyrotechnia des V. Biringuccio im Jahre 1495 zum ersten Male Verwendung fanden. Beck4 schreibt über die Herstellung der Formen für diese Kugeln wörtlich:

„In etwas schwerfälliger, aber doch verständlicher Weise beschreibt Biringuccio das Verfahren, welches nicht darin bestand, jede Kugel, die man gießen wollte, für sich einzuformen, sondern sich eine metallene Kugelform, in welcher man dann beliebige Mengen Kugeln gießen konnte, herzustellen. Zu diesem Zwecke muß man sich zunächst ein Modell der Kugeln in richtiger Größe aus Holz oder Lehm herstellen. Dazu macht man sich ein Formenbrett mit einer Versenkung, in welche gerade die eine Hälfte der Kugel hineinpaßt. Die andere Hälfte formt man dann über dem Modell und auf dem Formenbrett mit Hilfe eines Rahmens oder Formkastens mit Gips oder feinem Lehm ab, indem man gleichzeitig den Einguß und die Windpfeife mit einformt. Die so hergestellte Form gießt man nicht voll Metall, sondern benutzt sie selbst wieder als Modell, indem man sie mit Asche oder Öl bestreicht, abformt und ausgießt. So erhält man die eine Hälfte der Schale oder Kugelform; die zweite symmetrische Hälfte stellt man ganz in derselben Weise her. Beide müssen so aufeinander passen, daß die beiden Halbkugeln sich genau zur Vollkugel schließen, wenn sie aufeinander-gesetzt sind. Natürlich hat es keine Schwierigkeit, die Schale oder Kokille statt für eine Kugel gleich für mehrere herzustellen, wofür man statt einem Kugelmodell mehrere einformen und durch Rinnen verbinden muß.“

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Janssen, F. (1930). Dauerformen für Eisenguß. In: Kritische Untersuchung der Entwickelung der Dauerformverfahren für Eisenguß und ihrer betriebsmäßigen Anwendung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28524-4_2

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