Die therapeutische Anwendung der Kurzwellen

Zusammenfassung

Die Kurzwellentherapie als Thermotherapie. Die Kurzwellen liegen im elektromagnetischen Spektrum zwischen den Hochfrequenzströmen, die wir zur Diathermie verwenden und den Infrarot- oder Wärmestrahlen, die uns zur Wärmebehandlung dienen. Da die Diathermie ihrem Wesen nach gleichfalls eine Thermotherapie ist, so ist die Kurzwellenbehandlung also in der Mitte zwischen zwei thermischen Methoden gelegen. Mit Rücksicht darauf, daß die verschiedenen Strahlen des elektromagnetischen Spektrums, wie Wärme-, Licht-, Röntgen- und Radiumstrahlen, wohl sehr verschiedene Wirkungen aufweisen, diese Wirkungen aber ganz allmählich ineinander übergehen, so dürfen wir wohl auch von den Kurzwellen in erster Linie thermische Wirkungen erwarten. Daß sie diese in der Tat besitzen, steht physikalisch und biologisch einwandfrei fest. Die Wärmebildung in toten wie in lebenden Objekten ist wohl die augenfälligste Wirkung der Kurzwellen. Daraus ergibt sich naturgemäß, daß auch die Kurzwellenbehandlung eine Wärmetherapie ist. Dabei ist es selbstverständlich, daß die von ihr erzeugten Wärmeerscheinungen sich einerseits von denen der Diathermie, anderseits von denen der Infrarotstrahlen unterscheiden. Es ist jedoch sicher, daß die Kurzwellentherapie von allen physikalischen Methoden der Diathermie am nächsten steht Man spricht daher auch von Kurzwellendiathermie, in Frankreich wird die Bezeichnung Infra- oder Ultradiathermie, in Amerika die Bezeichnung Radiathermie oder Radiothermie vielfach gebraucht.