Die Differentialdiagnose der chronischen Gelenkerkrankungen

Zusammenfassung

Bei Vorhandensein von typisch lokalisierten Gelenkentzündungen läßt sich die Diagnose Gicht mit größter Wahrscheinlichkeit stellen, wenn nach mehrtägiger Innehaltung purinfreier Kost der Harnsäuregehalt des Blutes vermehrt ist (über 4,5 mg-%) und andere Vermehrungen des Harnsäuregehaltes, wie z. B. durch Leukämie, Nephritis oder Fieber nicht in Frage kommen. Es muß aber gleichzeitig auch der Nachweis eines abnorm niedrigen oder jedenfalls der Erhöhung der Blutharnsäure nicht entsprechenden Harnsäuregehaltes des Urins geführt werden (in mehreren Portionen des Urins darf die Harnsäurekonzentration nicht Werte von 50 mg-% übersteigen). Dann erst ist eine gichtische Störung der Harnsäureausscheidung erwiesen [Thannhauser ¹)]. In demselben Sinne spricht eine verzögerte Ausscheidung der Harnsäure nach Zulage von purinhaltiger Kost.