Zusammenfassung
Ob und in welchem Maße die Pflanze die von außen kommende Wärme als Kraftquelle benutzt und in Arbeit oder Stoff umsetzt, ist in der Pflanzenphysiologie (im Gegensatz zum Licht) heute noch ungeklärt. Daß aber ein gewisses Maß von Wärme zum Leben überhaupt notwendig ist, ist bekannt, ebenso auch, daß dieses Maß sehr verschieden bei den einzelnen Arten ist. So kommen niedere Lebewesen noch bei sehr tiefen Temperaturen unter 0° fort, höhere, wie unsere Holzarten, brauchen schon eine erheblich größeres Maß. Experimentelle Untersuchungen liegen wegen der Schwierigkeit der Versuchsanstellung meist nur für krautige Kleinpflanzen vor. An diesen hat man gefunden, daß sich überall drei Kardinalpunkte ergeben: ein Minimum, bei dem das Leben oder die Lebensäußerungen beginnen, ein Optimum, bei dem sie ihren Höhepunkt erreichen, um darüber hinaus wieder abzufallen, und ein Maximum, bei dem sie wieder aufhören bzw. Starre oder Tod eintreten. Die Lage dieser Kardinalpunkte ist aber für die einzelnen Äußerungen des Lebens: Assimilation, Atmung, Verdunstung und Wachstum verschieden. In ganz groben Zahlen liegen diese Werte für die Assimilation bei den höheren Pflanzen etwa zwischen 0–5° (Minimum), 25–30° (Optimum) und 40–50° (Maximum). Wie die entsprechenden Werte für die Tätigkeit der Wurzeln liegen, die ja im meist viel kühleren Boden leben und arbeiten müssen, ist nicht näher bekannt.
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Literatur
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Dengler, A. (1930). Die Wärme. In: Ökologie des Waldes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28357-8_9
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